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- 80 % der Unternehmen bewerten familienfreundliche Maßnahmen positiv
- 86 % der Unternehmen bieten Arbeitszeitmodelle und 39% Fördermaßnahmen für Eltern an
- Zwei Drittel der Unternehmen halten die Verbesserung der Kinderbetreuung für unerlässlich
- Bei kleinen und mittleren Unternehmen bestehen Informationsdefizite
- Unternehmen sehen sich beim Thema Vereinbarkeit auch selbst in der Verantwortung
In Heidelberg wurde heute die erste Vereinbarkeitsstudie der Region präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) und der Stadt Heidelberg hatte das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung knapp 500 Unternehmen mit insgesamt rund 100.000 Beschäftigten aus der Region interviewt. Neben einer Bestandsaufnahme der verschiedenen familienfreundlichen Maßnahmen in den Unternehmen (Arbeitszeit, Kinderbetreuung, Elternförderung), standen dabei Fragen zu Erfahrungen der Unternehmen mit familienbedingten Beschäftigungspausen und zu Frauen in Führungspositionen im Mittelpunkt. Ergänzt wurden diese Themenblöcke durch Einstellungsfragen, u. a. auch zur Rolle politischer Institutionen beim Thema Vereinbarkeit. Erstmals wurde so systematisch und weitreichend die Sicht der Unternehmen auf das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für eine regionale Einheit in Deutschland erhoben. „Mit dieser repräsentativen Befragung konnte eine Wissenslücke geschlossen werden. Jetzt kennen wir sowohl die Bereiche, in denen wir erfolgreich sind, die Potenziale, auf denen wir aufbauen können, aber auch, wo noch verstärkt Handlungsbedarf besteht. Auf Grundlage dieser Studie können wir gemeinsam daran arbeiten, die Metropolregion Rhein-Neckar zu einer familienfreundlichen Modellregion zu machen und die Ergebnisse unseres gemeinschaftlichen Engagements fortlaufend überprüfen. Auch für die Familienoffensive der Stadt Heidelberg, die zu meinen politischen Schwerpunkten gehört, liefert die Befragung ganz wichtige Impulse“, unterstreicht Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg und Vorstandsmitglied des Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V. den Stellenwert der Vereinbarkeitsstudie.
80 % der Unternehmen bewerten familienfreundliche Maßnahmen positiv. Lediglich 3 % der Betriebe in der Region bieten keinerlei Maßnahmen, die für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf relevant sind – ein im Vergleich zum Bund (5 %) besseres Ergebnis. Am gängigsten sind Arbeitszeitmodelle wie z. B. flexible Arbeitszeiten aber auch innovative Modelle wie Jobsharing, Sabbaticals oder Telearbeit. 86 % der Unternehmen bieten mindestens ein Arbeitszeitmodell an. Vier von zehn Unternehmen der Region bieten Elternförderung an, d. h. Maßnahmen wie z. B. Wiedereinstiegsprogramme, die während der Elternzeit die Verbindung zur Berufswelt aufrecht erhalten. Bei den Kontaktprogrammen, die bundesweit bei 16% der Betriebe angeboten werden, ist der Anteil in der MRN doppelt so hoch. Die betriebliche oder betrieblich unterstützte Kinderbetreuung ist von den drei Maßnahmenbereichen am wenigsten verbreitet. Ein gutes Drittel der Unternehmen der Region bietet solche Maßnahmen an, die Kleinen schneiden etwas besser ab als der Mittelstand. Das Angebot eigener Betreuungseinrichtungen seitens der Unternehmen liegt mit 5,2% über dem Bundesdurchschnitt von 3,5%.
Die Vereinbarkeitsstudie der Metropolregion Rhein-Neckar 2007 belegt, dass auch vergleichsweise leicht durchführbare Fördermaßnahmen positive Auswirkungen haben. Kinderbetreuungsmaßnahmen in den Unternehmen tragen u. a. dazu bei, dass mehr Eltern in ihren Beruf zurückkehren und Erwerbsunterbrechungen kürzer ausfallen. Mit dem Angebot familienfreundlicher Maßnahmen steigt der Anteil an Frauen unter den Beschäftigten, und es ist häufiger der Fall, dass Mütter kleiner Kinder nicht auf eine Erwerbstätigkeit verzichten müssen. Darüber hinaus sind in familienfreundlichen Unternehmen mehr Frauen in Führungspositionen anzutreffen. Wiederholt liefert die Studie Anzeichen dafür, dass der „Spagat“ zwischen Beruf und Familie noch immer hauptsächlich von Frauen geleistet werden muss. Sie belegt aber auch, dass traditionelle Familienbilder unter den jüngeren Personalverantwortlichen in den Unternehmen der Region weniger verbreitet sind.
Das größte Manko besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen im Moment aus Sicht der Unternehmen unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten dar. Zwei Drittel der Unternehmen halten die Verbesserung der Kinderbetreuung für unerlässlich, sehen hier aber auch die öffentliche Hand stärker mit in der Verantwortung. Zudem fehlen zum Teil Informationen über geeignete Maßnahmen und deren Rentabilität. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen haben sich bislang nur zu einem geringen Teil über familienfreundliche Maßnahmen informiert. „Genau hier werden wir als erstes ansetzen. Unser Informationsangebot wird ausgeweitet. Den Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar müssen die Möglichkeiten, Familienfreundlichkeit zu verbessern, noch zielgerichteter vermittelt werden. Denn gerade hier sind schnell positive Impulse zu erwarten“, bringt Dörthe Domzig, Leiterin des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mitglied des Forums für Vereinbarkeit von Beruf und Familie der MRN GmbH, eine erste Konsequenz aus der Unternehmensbefragung auf den Punkt.
Die Studie zeigt auch, dass familienfreundliche Maßnahmen aus Sicht der Unternehmen nicht primär dazu dienen, das eigene Image aufzupolieren oder sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Es geht den Unternehmen stärker darum, dass ihre Beschäftigten zufriedener sind, sich dem Unternehmen stärker verbunden fühlen und dass ein besseres Betriebsklima herrscht. Dass die Beschäftigten dann auch leistungsfähiger sind, kommt als ergänzender Grund hinzu, doch letztlich scheinen die Unternehmen selbst stark an einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie interessiert zu sein. „Die Tatsache, dass die Unternehmen angeben, neben der Politik sollten auch sie selbst mehr für Vereinbarkeit tun, lässt den Schluss zu, dass sie es Ernst mit der Familienfreundlichkeit meinen“, so Dr. Andreas M. Wüst von der Universität Mannheim, der Projektleiter der Vereinbarkeitsstudie.
- 80 % der Unternehmen bewerten familienfreundliche Maßnahmen positiv
- 86 % der Unternehmen bieten Arbeitszeitmodelle und 39% Fördermaßnahmen für Eltern an
- Zwei Drittel der Unternehmen halten die Verbesserung der Kinderbetreuung für unerlässlich
- Bei kleinen und mittleren Unternehmen bestehen Informationsdefizite
- Unternehmen sehen sich beim Thema Vereinbarkeit auch selbst in der Verantwortung
In Heidelberg wurde heute die erste Vereinbarkeitsstudie der Region präsentiert. In Zusammenarbeit mit der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH (MRN GmbH) und der Stadt Heidelberg hatte das Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung knapp 500 Unternehmen mit insgesamt rund 100.000 Beschäftigten aus der Region interviewt. Neben einer Bestandsaufnahme der verschiedenen familienfreundlichen Maßnahmen in den Unternehmen (Arbeitszeit, Kinderbetreuung, Elternförderung), standen dabei Fragen zu Erfahrungen der Unternehmen mit familienbedingten Beschäftigungspausen und zu Frauen in Führungspositionen im Mittelpunkt. Ergänzt wurden diese Themenblöcke durch Einstellungsfragen, u. a. auch zur Rolle politischer Institutionen beim Thema Vereinbarkeit. Erstmals wurde so systematisch und weitreichend die Sicht der Unternehmen auf das Thema Vereinbarkeit von Familie und Beruf für eine regionale Einheit in Deutschland erhoben. „Mit dieser repräsentativen Befragung konnte eine Wissenslücke geschlossen werden. Jetzt kennen wir sowohl die Bereiche, in denen wir erfolgreich sind, die Potenziale, auf denen wir aufbauen können, aber auch, wo noch verstärkt Handlungsbedarf besteht. Auf Grundlage dieser Studie können wir gemeinsam daran arbeiten, die Metropolregion Rhein-Neckar zu einer familienfreundlichen Modellregion zu machen und die Ergebnisse unseres gemeinschaftlichen Engagements fortlaufend überprüfen. Auch für die Familienoffensive der Stadt Heidelberg, die zu meinen politischen Schwerpunkten gehört, liefert die Befragung ganz wichtige Impulse“, unterstreicht Dr. Eckart Würzner, Oberbürgermeister der Stadt Heidelberg und Vorstandsmitglied des Zukunft Metropolregion Rhein-Neckar e.V. den Stellenwert der Vereinbarkeitsstudie.
80 % der Unternehmen bewerten familienfreundliche Maßnahmen positiv. Lediglich 3 % der Betriebe in der Region bieten keinerlei Maßnahmen, die für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf relevant sind – ein im Vergleich zum Bund (5 %) besseres Ergebnis. Am gängigsten sind Arbeitszeitmodelle wie z. B. flexible Arbeitszeiten aber auch innovative Modelle wie Jobsharing, Sabbaticals oder Telearbeit. 86 % der Unternehmen bieten mindestens ein Arbeitszeitmodell an. Vier von zehn Unternehmen der Region bieten Elternförderung an, d. h. Maßnahmen wie z. B. Wiedereinstiegsprogramme, die während der Elternzeit die Verbindung zur Berufswelt aufrecht erhalten. Bei den Kontaktprogrammen, die bundesweit bei 16% der Betriebe angeboten werden, ist der Anteil in der MRN doppelt so hoch. Die betriebliche oder betrieblich unterstützte Kinderbetreuung ist von den drei Maßnahmenbereichen am wenigsten verbreitet. Ein gutes Drittel der Unternehmen der Region bietet solche Maßnahmen an, die Kleinen schneiden etwas besser ab als der Mittelstand. Das Angebot eigener Betreuungseinrichtungen seitens der Unternehmen liegt mit 5,2% über dem Bundesdurchschnitt von 3,5%.
Die Vereinbarkeitsstudie der Metropolregion Rhein-Neckar 2007 belegt, dass auch vergleichsweise leicht durchführbare Fördermaßnahmen positive Auswirkungen haben. Kinderbetreuungsmaßnahmen in den Unternehmen tragen u. a. dazu bei, dass mehr Eltern in ihren Beruf zurückkehren und Erwerbsunterbrechungen kürzer ausfallen. Mit dem Angebot familienfreundlicher Maßnahmen steigt der Anteil an Frauen unter den Beschäftigten, und es ist häufiger der Fall, dass Mütter kleiner Kinder nicht auf eine Erwerbstätigkeit verzichten müssen. Darüber hinaus sind in familienfreundlichen Unternehmen mehr Frauen in Führungspositionen anzutreffen. Wiederholt liefert die Studie Anzeichen dafür, dass der „Spagat“ zwischen Beruf und Familie noch immer hauptsächlich von Frauen geleistet werden muss. Sie belegt aber auch, dass traditionelle Familienbilder unter den jüngeren Personalverantwortlichen in den Unternehmen der Region weniger verbreitet sind.
Das größte Manko besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellen im Moment aus Sicht der Unternehmen unzureichende Kinderbetreuungsmöglichkeiten dar. Zwei Drittel der Unternehmen halten die Verbesserung der Kinderbetreuung für unerlässlich, sehen hier aber auch die öffentliche Hand stärker mit in der Verantwortung. Zudem fehlen zum Teil Informationen über geeignete Maßnahmen und deren Rentabilität. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen haben sich bislang nur zu einem geringen Teil über familienfreundliche Maßnahmen informiert. „Genau hier werden wir als erstes ansetzen. Unser Informationsangebot wird ausgeweitet. Den Unternehmen in der Metropolregion Rhein-Neckar müssen die Möglichkeiten, Familienfreundlichkeit zu verbessern, noch zielgerichteter vermittelt werden. Denn gerade hier sind schnell positive Impulse zu erwarten“, bringt Dörthe Domzig, Leiterin des Amtes für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg und Mitglied des Forums für Vereinbarkeit von Beruf und Familie der MRN GmbH, eine erste Konsequenz aus der Unternehmensbefragung auf den Punkt.
Die Studie zeigt auch, dass familienfreundliche Maßnahmen aus Sicht der Unternehmen nicht primär dazu dienen, das eigene Image aufzupolieren oder sich Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Es geht den Unternehmen stärker darum, dass ihre Beschäftigten zufriedener sind, sich dem Unternehmen stärker verbunden fühlen und dass ein besseres Betriebsklima herrscht. Dass die Beschäftigten dann auch leistungsfähiger sind, kommt als ergänzender Grund hinzu, doch letztlich scheinen die Unternehmen selbst stark an einer besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie interessiert zu sein. „Die Tatsache, dass die Unternehmen angeben, neben der Politik sollten auch sie selbst mehr für Vereinbarkeit tun, lässt den Schluss zu, dass sie es Ernst mit der Familienfreundlichkeit meinen“, so Dr. Andreas M. Wüst von der Universität Mannheim, der Projektleiter der Vereinbarkeitsstudie.
