Oberbekleidung, die hochwertig und oft teuer ist, wird aus der ganzen Stadt in das Geschäft im Ortsteil Oberbarmen gebracht. Abendkleider, paillettenbestickte Mieder, Seidenblusen – und nicht zu vergessen die Kostüme des karnevalistischen Hochadels. „Das Kleid der Prinzessin bekommen wir jedes Jahr“, berichtet Eleonore Kral. „Denn das Spitzenunterkleid und darüber die Robe aus Samt mit goldenem Brokat werden in der Nassreinigung wie neu.“
Das war nicht immer so. Schlechte Erfahrungen mit der chemischen Reinigung haben die Inhaberin dazu bewogen, ihre alte Anlage inklusive der Entlüftung zu verschenken und noch einmal von vorn anzufangen. „Es waren nicht nur die Pailletten, die in der chemischen Reinigung geschmolzen sind und die gesamte Maschine verklebt haben. Es waren auch nicht die Siebe, die dauernd gesäubert werden mussten. Der wichtigste Grund war der Geruch, der meine Kunden gestört hat und den ich selbst nicht mehr ertragen konnte“, erinnert sich Eleonore Kral.
Als sie vor etwa 20 Jahren in die Branche einstieg, gab es zur Reinigung mit Lösemitteln noch keine Alternative. Das Miele-Nassreinigungssystem kam vor etwa 15 Jahren auf den Markt, und heute arbeitet damit schon die dritte Generation der Miele-Wäschereimaschinen. Gereinigt wird im Wasserbad bei einem geringen Wasserstand, niedrigen Temperaturen und einem besonders schonend eingestellten Drehrhythmus der Trommel mit langen Pausen und kurzzeitig einwirkenden, kräftigen Drehbewegungen. Spezielle, faserschützende Reinigungsprodukte sowie ein kurzer Trockenprozess sorgen außerdem dafür, dass Textilien ihre Form behalten und nicht verfilzen.
Verzicht auf Lösemittel sorgt für niedrigere Stromrechnung
Der Verzicht auf Lösemittel sorgt für einen angenehmen Duft – und bei „Sauberland-Textilpflege“ auch für eine niedrigere Stromrechnung. „Die stieg früher in astronomische Höhen, weil ich einen Großteil der Kundenwäsche nach der chemischen Reinigung zusätzlich gewaschen habe“, berichtet die Inhaberin. Nur so konnte sie manchen Geruch dann doch noch entfernen.
Einige Textilien, die ihre Kunden heute vorbeibringen, hätten das allerdings nicht vertragen. Beispielsweise die handgefertigten Jacken, die das Personal der Wuppertaler Schwebebahn trägt, wenn es den historischen „Kaiserwagen“ begleitet. Dieser Salonwagen aus dem Jahr 1900 ist im Originalzustand erhalten geblieben und kann für besondere Ereignisse oder Familienfeiern gemietet werden. Dann tragen der Schaffner und seine Kollegen stilechte, dunkelblaue Jacken aus Kammgarn mit großen Silberknöpfen und silberner Litze am Kragen. „Kein Problem, nach etwa 20 Minuten sind die wieder sauber. Das Wasserbad hat eine Temperatur von 30 Grad und die Jacken werden nur geschwenkt. Nach fünf Minuten im ‚Wollprogramm’ des Trockners werden sie vorgebügelt, den Rest erledigt die Bügelpuppe“, berichtet Eleonore Kral.
Obwohl sie ihr Geschäft allein mit zwei Teilzeit-Mitarbeiterinnen führt, kann sie Privathaushalte und Großkunden schnell beliefern. Normalerweise funktioniert das innerhalb von zwei Tagen, Notfälle werden oft sogar am selben Tag erledigt. Zum Beispiel, wenn das renommierte Golf-Hotel „Juliana“ dringend die Oberbekleidung von Personal und Gästen gereinigt haben möchte. Die Miele-Maschinen sind deshalb natürlich werktags von morgens bis abends in Betrieb, aber das störe weder Mitarbeiter noch Kunden, sagt die Inhaberin: „Jetzt stinkt es hier ja nicht mehr – im Gegenteil: Viele empfinden den Geruch nach frisch gebügelter Wäsche als ausgesprochen angenehm.“ Und natürlich auch, dass es mit dem „Dienstags-Angebot“ und der „Zehnerkarte“ dieselben, günstigen Angebote gibt wie vor der Umstellung auf die neue Technik.