Musikalische Vorlieben beginnen bereits im Mutterleib. Eltern, die ihrem strampelnden Säugling klassische Musik vorspielen oder selbst ein Lied anstimmen, merken, wie beruhigend die Musik auf ihr Baby wirkt. Auch später lässt sich ein schreiendes oder unruhiges Baby mit der bereits gehörten Musik friedlich stimmen.
Ab wann sind Kinder aber nun bereit, sich mit Musik wirklich zu beschäftigen? Wenn Sie lernen zuzuhören. Eltern können dieses Zuhören fördern, in dem Sie die Musik in ihren Alltag einbauen; bereits Hintergrundmusik lässt Kinderohren lauschen und begreifen. Gemeinsam eingängige Kinderlieder singen, die Lieblings-CDs einlegen oder einfach das Radio die Musik wählen, lässt kleine Ohren spitzen und kleine Münder mitsingen.
Zuhören kommt von Hören - wie Eltern ihren Kindern Musik begreifbar machen
Das kindliche Unterbewusstsein speichert von Anfang an Klänge und empfindet sie später nicht mehr als fremd. Eltern sollten daher jede Gelegenheit nutzen, um ihrem Kind Musik aktiv näherzubringen: Autofahrten, Kindergeburtstage oder gemeinsame Kuschelstunden bieten sich zum Familien-Musikhören oder -Singen an. Es gibt auch wunderbare Hörgeschichten über Komponisten und ihre Musikinstrumente. Oder Musikepochen wie Jazz (z.B. Matze mit der blauen Tatze, nasswetter music group).
Oder wie wäre es, gemeinsam die Klänge der Natur zu erkunden? Raschelnde Bäume, singende Vögel, rauschende Bäche laden zu einem Horchspaziergang ein - Pflanzen und Tieren haben ihre eigenen musikalischen Geheimnisse, die es aufzudecken gilt. Deren Geräusche einfach und sammeln und mit den Kindern zu Klanggeschichten verarbeiten.
Tanzen und spielen - Bewegungsspiele fördern das Rhythmusgefühl
Musik und Bewegung gehören für Kinder ab zwei Jahren zusammen. Die Kleinen reagieren mit dem ganzen Körper auf die Musik. Sie erleben Musik vor allem durch Bewegungsspiele: Der ganze Körper, von den Fingerspitzen bis zu den Zehen bewegt sich dabei zu den gehörten Vers- oder Liedrhythmen. Lieder werden so in Ausdruckstanz umgesetzt. Inspirationen für Bewegungsspiele bietet beispielsweise Dorothee Kreusch-Jacobs "Musikbuch für Kinder".
Gemeinsam Singen, gemeinsam Musik erleben
Gemeinsame Musikerlebnisse machen Lust auf mehr und schweißen zusammen: Eltern sollten sich nicht scheuen so oft wie möglich ihren mit Kleinen Kinderlieder zu singen, ihnen den Klang von Musikinstrumenten zu zeigen und ihnen "klingendes" Spielzeug zu kaufen. Eine gut sortierte Sammlung vielfältiger Musik (CDs, Radio etc.) sollte jede Familie im Haus haben. Zusätzlich bietet sich der gemeinsame Besuch musikalischer Veranstaltungen an - es gibt deutschlandweit viele Kinderkonzerte, die den Kindern den Klang der großen Musik in Geschichten und Mitmachaktionen näher bringen. Die gemeinsame Freude an Musik, bringt das Kind dazu, sich immer intensiver mit Musik zu beschäftigen.
Aber bei allen Tipps gilt: Überzeugen können Eltern ihr Kind nur, wenn auch für sie Musik zu etwas Wunderbarem gehört - das spürt das Kind und entdeckt auch für sich das Interesse an Musik.