„Pflegebegleiter helfen und unterstützen pflegende Angehörige. Sie tragen dazu bei, dass die Menschen zu Hause gepflegt werden können“, sagte Angelika Gemkow heute (28. Juni 2007) anlässlich des Übergabe der Zertifikate an Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Fortbildung zum Pflegebegleiter in Bielefeld. „Geld allein pflegt keine Menschen“, betonte Gemkow. „Wir brauchen die Kraft und Energie, das Engagement der Angehörigen auch zukünftig für eine menschenwürdige Pflege. Bei der Bewältigung des Pflegealltags sind Pflegebegleiter eine wichtige Stütze.“ Gemkow bezeichnete das Projekt zur Unterstützung pflegender Familien als ein großartiges soziales Angebot. Sie freue sich, dass so viele Menschen mitmachen.
Im Rahmen des bundesweiten Modellprojektes „Pflegebegleiter“ werden Freiwillige in NRW an 17 Standorten für die Arbeit als Pflegebegleiter qualifiziert. Angelika Gemkow übernahm die Schirmherrschaft für die Durchführung des Modellprojektes durch die AWO in Bielefeld.
Pflegebegleiter betreuen die Pflegebedürftigen nicht selbst. Die Freiwilligen, die sich qualifiziert haben, begleiten die pflegenden Angehörigen. Sie helfen ihnen, die passenden Entlastungs- und Hilfeangebote vor Ort zu finden und stellen den Kontakt zu Pflegediensten, Ämtern und Angehörigengruppen her.
Fast 70 Prozent der pflegebedürftigen Menschen werden in NRW zu Hause von ihren Angehörigen gepflegt – oft rund um die Uhr, 7 Tage die Woche. „Die Angehörigen leisten den Löwenanteil an der Pflege“, stellte Gemkow fest und forderte: „Pflegende Angehörige dürfen mit dieser hohen Anforderung nicht allein gelassen werden. Sie brau-chen Hilfe und Unterstützung. Pflegebegleiter sind ein wichtiger Baustein zur Sicherung der Zukunft der Pflege.“
In NRW sind mehr als 450.000 Menschen pflegebedürftig. Etwa 25 Prozent der 1,6 Millionen Menschen mit Behinderung in NRW haben einen Hilfe-, Unterstützungs- und Pflegebedarf.