Der Minister würdigte den integrativen Ansatz dieser Einrichtung, die behinderte Kinder und ihre Eltern in die Mitte unserer Gesellschaft hole: "In Ihrer Kindertagesstätte lernen, spielen und lachen 60 Kinder mit und ohne Behinderungen. Ein solch selbstverständliches Miteinander von Kindesbeinen an würde ich allen Kindern wünschen."
Minister Laumann lobte auch die anderen beiden Standbeine des Heinrich-Piepmeyer-Hauses: die Frühförderung in der integrativen Ambulanz für körperbehin-derte Kinder und die Rehabilitation durch Eltern-Kind-Kurse: Auch hier sei das Piep-meyer-Haus ganz auf der Höhe der Zeit, denn Frühförderung und Rehabilitation müssten in Zukunft noch stärker zum grundlegenden Bestandteil einer umfassenden Versorgung werden.
Insbesondere hob der Minister den in Münster praktizierten interdisziplinären Ansatz bei der Frühförderung behinderter Kinder als "gut und richtig" hervor: "Die Behinderung oder Entwicklungsstörung verlangt ganzheitliche Konzepte. Pädagogische Mittel müssen mit medizinisch-therapeutischem Sachverstand kombiniert werden, um die Chancen für eine erfolgreiche Behandlung zu erhöhen."
Genauso wie das Heinrich-Piepmeyer-Haus für Kinder und Eltern in Münster ein verlässlicher Partner sei – so Minister Laumann weiter – wolle die Landesregierung den 2,3 Millionen Menschen mit Behinderungen in Nordrhein-Westfalen ein verlässlicher Partner sein: "Denn eines ist für uns ganz klar – niemand darf gesellschaftlich ausgeschlossen werden, nur weil sie oder er behindert ist."
Damit alle Menschen in Nordrhein-Westfalen an Arbeit, Bildung und Wohnen teilhaben können, habe die Landesregierung das Programm "Teilhabe für alle" erarbeitet, so Minister Karl-Josef Laumann. Zu dem Programm gehören über 40 Maßnahmen und Projekte in den Bereichen Arbeit, Bildung und Familie, Wohnen sowie Abbau von Barrieren. Allein im Jahr 2007 sind dafür rund 182 Millionen Euro eingeplant.
Das Heinrich-Piepmeyer-Haus ist nach dem königlich-preußischen Kommerzienrat Heinrich Piepmeyer (1836 - 1914) benannt. Dieser hatte einen großen Teil seines Vermögens einer Stiftung vermacht. Minister Laumann: "Heute würden wir sagen, er wollte behinderten Kindern aus wirtschaftlich schwachen Familien die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen. Und dieser Gedanke ist brandaktuell."