„Opfer einer Gewalttat sind häufig traumatisiert. Für sie ist eine schnelle psychologische Betreuung von immenser Bedeutung. Wir haben daher in Nordrhein-Westfalen ein nahezu flächendeckendes Netz von Traumaambulanzen aufgebaut.“ Das sagte Prof. Dr. Stefan Winter, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Gesundheitsministerium, heute (14. September 2007) auf der internationalen Psychotraumatologie Tagung in Bad Honnef.
Seit 2001 hat das Land in Kooperation mit psychiatrischen Kliniken 33 Opferambulanzen in Nordrhein-Westfalen eingerichtet. Die Ambulanzen intervenieren nach einer Gewalttat zeitnah und ermöglichen den Patienten eine rasche, professionelle Akutversorgung.
„Oft sind Menschen von ihren traumatischen Erfahrungen und Erlebnissen so überwältigt, dass ihre Selbstheilungskräfte versagen. Quälende Bilder und Gedanken belasten nicht nur zusätzlich, sie können sogar zu eigenständigen Erkrankungen und Behinderungen führen“, erklärte Prof. Dr. Winter. „Es war uns daher wichtig, mit den Traumaambulanzen ein erstes, unbürokratisches Hilfsangebot in Form psychologischer Betreuung anzubieten.“
„Das Besondere“, betonte der Staatssekretär, „ist, dass dieses Angebot genutzt werden kann, ohne dass bereits alle polizeilichen, staatsanwaltlichen und sozialrechtlichen Fragen geklärt sind, die im Zusammenhang mit der Tat stehen.“
Prof. Dr. Stefan Winter ergänzte: „Oftmals steht die gezielte Diagnostik und Behandlung psychischer Erkrankungen erst am Ende einer langjährigen Behandlungskarriere. Dabei gibt es keine Gesundheit ohne psychische Gesundheit. Eine qualifizierte Patientenversorgung muss daher Körper und Seele gleichermaßen berücksichtigen!“
Eine Übersicht über die Traumaambulanzen in NRW finden Sie im Internet unter http://www.sozialverwaltung.nrw.de/....