Mit dem jetzigen Verhandlungsergebnis wird der geänderten Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts zum Lehrerpersonalkonzept Rechnung getragen. Dieses hat jüngst entschieden, dass Teilzeit, wie sie in vielen anderen Schulen Mecklenburg-Vorpommerns als Maßnahme des Lehrerpersonalkonzepts seit Jahren umgesetzt wurde, zukünftig nur noch in einem sehr eingeschränkten Rahmen möglich ist.
Die Vereinbarungspartner haben dennoch beiderseitig bekräftigt, im Sinne eines sozialverträglichen Stellenabbaus aufgrund zurückgehender Schülerzahlen am 1995 beschlossenen Solidarpakt grundsätzlich festzuhalten.
Nunmehr wird den Lehrkräften an den beruflichen Schulen bereits ab 01.01.2011 ein Beschäftigungsumfang von mindestens 77,7 Prozent - das entspricht 21 von 27 Unterrichtswochenstunden - und ein Jahr später von mindestens 81,4 Prozent (22 von 27 Unterrichtswochenstunden) angeboten. Ursprünglich war laut Vereinbarung im November 2009 ein Beschäftigungsumfang von mindestens 66,6 Prozent - also 18 von 27 Unterrichtswochenstunden - vorgesehen, der gleichermaßen auch für die Lehrer an allgemeinbildenden Schulen gültig ist.
Zusammen mit den Verhandlungsergebnissen aus dem vergangenen Jahr, in dem den Lehrkräften an beruflichen Schulen ein etappenweiser Ausstieg aus dem Lehrerpersonalkonzept bis 2017 vertraglich zugesichert wurde, ist diese aktuelle Ergänzung ein wichtiger Schritt, um in Zeiten zurückgehender Schülerzahlen über die Teilzeitbeschäftigung den Solidarpakt aufrechtzuerhalten und damit berufliche Bildung in den Berufsschulen auf hohem Niveau abzusichern
*Mit den Ergänzungen kommen wir den Lehrkräften entgegen, um Ihnen die Annahme von Teilzeit deutlich attraktiver zu gestalten, wobei sich gleichzeitig auch die Bedingungen für die bereits in Teilzeit befindlichen Lehrkräfte verbessern. Somit wird das Lehrerpersonalkonzept als Solidarprinzip zur Vermeidung von Entlassungen bewahrt*, so Bildungsminister Henry Tesch und Annett Lindner von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft.
Auch die Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen der Allgemeinbildung profitieren von der Ergänzung zum Lehrerpersonalkonzept. Diesen wird ab dem Schuljahr 2012/2013 ergänzend zur bisher vereinbarten Zeitschiene bereits ein Beschäftigungsumfang ein Beschäftigungsumfang von mehr als 81 Prozent (22 von 27 Unterrichtswochenstunden) garantiert.
Die Vertreter der Landesregierung und die Lehrergewerkschaften betonten, dass alle Lehrkräfte damit eine klare Perspektive für ihre persönliche Lebensplanung haben.
Landesregierung und Gewerkschaften erhoffen sich, dass mit den vereinbarten Modifizierungen weiterhin zahlreiche Lehrkräfte freiwillig an der Teilzeit teilnehmen werden.
Nach 46.000 Schülern im letzten Jahr besuchen 2010 nur noch 39.000 Schüler die beruflichen Schulen des Landes. Das bedeutet auch, dass auch weniger Lehrkräfte benötigt werden.