"Naturschutz wird nicht mehr nur verordnet, sondern wir geben den in der Region lebenden und wirtschaftenden Menschen die Möglichkeit, sich in den Naturschutz in ihrer Umgebung selbst einzubringen", betonte der Umweltminister.
Von Boetticher und Göppel warben in diesem Sinne für den neuen bürgernahen Ansatz in der Naturschutzpolitik, der hinter dem Gedanken des Lokalen Bündnisses steht.
Dessen Ziel ist die Erfüllung von Aufgaben gemäß den EU-Vorschriften zur Umsetzung von NATURA 2000. Die Bündnisse zeichnet sowohl die fachliche Kompetenz als auch eine genaue Kenntnis der örtlichen Besonderheiten aus. In ihrem Rahmen können einvernehmliche Lösungen erarbeitet und realisiert werden. Dazu zählen etwa die Erarbeitung und Umsetzung von Naturschutzkonzepten, das Hinwirken auf freiwillige Vereinbarungen zur Sicherung der Gebiete, Vermittlungs-, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie Umweltbildung. "Nur wenn sich die Menschen vor Ort mit den Naturschutzmaßnahmen identifizieren, findet der Naturschutz die nötige Akzeptanz und kann auch langfristig erfolgreich sein", sagte von Boetticher.
Um die Arbeit der Lokalen Bündnisse finanziell auf gesicherte Beine zu stellen, werden sie vom Umweltministerium und mit EU-Mitteln aus dem Zukunftsprogramm Ländlicher Raum unterstützt. Zudem hat mit maßgeblicher Unterstützung durch das Land der Deutsche Verband für Landschaftspflege inzwischen eine Landeskoordinierungsstelle in Schleswig-Holstein eingerichtet, die in enger Zusammenarbeit mit den Landesdienststellen die Arbeit der Lokalen Bündnisse begleitet. Wesentliche Aufgabe der Koordinierungsstelle wird es sein, die Koordination und den Erfahrungsaustausch der Bündnisse untereinander zu stärken sowie Hilfestellung bei Neugründungen zu leisten.
Der Umweltminister unterstrich, dass der Naturschutz der Zukunft nicht mehr ausschließlich als "klassische Staatsaufgabe" gesehen werden könne: "Der Naturschutz muss auf eine breite gesellschaftliche Basis gestellt werden, um nachhaltig zu sein. Hierfür sind die Bürgerinnen und Bürger, Grundeigentümer und Nutzer sowie die Naturschutzverbände intensiv einzubinden. Sie alle sollen mitgestalten. Nur so wird das Image des Naturschutzes attraktiver, und die Natur kann nur so nachhaltig gesichert werden", sagte Christian von Boetticher.