Drittplatzierte Schule ist die Grund- und Hauptschule Schafflund in Schleswig-Holstein. Bundespräsident Horst Köhler würdigte das beispielhafte Engagement der Hauptschulen. Gestiftet und ausgeschrieben wird der Preis von der Gemeinnützigen Hertie- Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) im Rahmen der Initiative Hauptschule.
Ministerpräsident Jürgen Rüttgers zeigte sich von den Leistungen der Preisträger- Schulen beeindruckt: "Der Wettbewerb belegt: Die Hauptschule ist eine lebendige Schulform, die ihren Schülerinnen und Schülern gute Startchancen in das Berufsleben bieten kann. Dass der erste Preis nach Nordrhein-Westfalen geht, ist für unsere Landesregierung ein Ansporn, die Qualitätsoffensive Hauptschule weiter voranzutreiben. Das Kollegium der Hauptschule Körbecke aus Möhnesee zeigt eindrucksvoll, wie individuelle Förderung mit pädagogischem Engagement gelingen kann." Auch Schulministerin Barbara Sommer lobte den großen Einsatz der Möhnesee-Schule: "Ich freue mich, dass heute die hervorragende Arbeit der Lehrerinnen und Lehrer, aber auch die guten Leistungen der Hauptschülerinnen und Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen Hauptschüler gewürdigt werden. Die zahlreichen kreativen pädagogischen Konzepte beweisen, dass die Hauptschulen in unserem Land auf dem richtigen Weg sind.“ Mit der Möhnesee-Schule wird innerhalb weniger Monate die zweite Schule aus Nordrhein-Westfalen mit einem renommierten Preis geehrt: Erst im Dezember ist die Grundschule Kleine Kielstraße in Dortmund vom Bundespräsidenten mit dem Deutschen Schulpreis 2006 ausgezeichnet worden.
Rund 7.000 Hauptschulen und Schulen, die zum Hauptschulabschluss, zur Berufsbildungsreife oder zur Berufsreife führen, waren eingeladen, sich um den Hauptschulpreis 2007 zu bewerben. Über 500 Schulen haben sich an dem mit insgesamt rund 240.000 Euro dotierten Wettbewerb beteiligt. Aus den Einsendungen ermittelte eine 14-köpfige Jury aus Schule, Wirtschaft, Politik und Wissenschaft zunächst bis zu drei Preisträger pro Bundesland. Aus den 16 Landessiegern wurden durch Vor-Ort-Besuche die drei Bundespreisträger sowie die Ränge vier bis zehn bestimmt. Neben der „Qualität des Unterrichts“, der Förderung der „Persönlichkeitsbildung“ und dem „Umgang mit Unterschiedlichkeit“ standen vor allem die Kriterien „Ausbildungsreife“ und „Qualifizierung für den Arbeitsmarkt“ im Mittelpunkt der Bewertung. Unter anderem wurden die Vermittlungs- und die Abbrecherquote der Schulen erhoben.
Die ausgezeichnete Möhnesee-Schule hat als Teil der „Regionalen Verantwortungsgemeinschaft Möhnesee“ gemeinsam mit der Kommune und Unternehmen ein umfassendes Konzept zur Berufsorientierung ab Klasse 5 etabliert.
Ein Zentrum für Berufswahlorientierung steht allen Schülern auch nach dem Unterricht, an Wochenenden, in den Ferien und nach dem Schulabschluss offen.
Ehemalige Schüler geben ihre bisherigen Lebens- und Berufserfahrungen an die jetzigen Schüler weiter. Jeder Schüler erhält zusätzlich zum Zeugnis eine Kompetenzmappe mit seinen „Starken Seiten“, die die Stärken der Schüler aus allen Lebenswelten dokumentieren. Dies alles zeigt Erfolg: Die Übergangsquote in Ausbildungsplätze liegt bei 64 %.
Der Hauptschulpreis wurde von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände im Rahmen der Initiative Hauptschule im Jahr 1999 ins Leben gerufen. Seitdem wird der Preis alle zwei Jahre vom Bundespräsidenten verliehen. Seit 2003 wird der Hauptschulpreis gemeinsam mit der Robert Bosch Stiftung ausgeschrieben. Die Kultusministerien der Länder unterstützen den Wettbewerb.
Hauptschulpreis 2007 – die Preisträger im Überblick:
1. Bundespreis: Hauptschule Körbecke in Möhnesee, Nordrhein-Westfalen
2. Bundespreis: Hauptschule Weinbergerstraße in Neumarkt, Bayern
3. Bundespreis: Grund- und Hauptschule Schafflund, Schleswig-Holstein
4. Rang: Fasanenhofschule Stuttgart, Baden-Württemberg
5. Rang: Carl-Stahmer-Hauptschule in Georgsmarienhütte, Niedersachsen
6. Rang: Carl-Friedrich-Zelter-Schule, Berlin
7. Rang: Regionale Schule Contwig, Rheinland-Pfalz
8. Rang: Pestalozzi-Mittelschule in Wilkau-Haßlau, Sachsen 9. Rang: Staatliche Regelschule Kerspleben, Thüringen
10. Rang: Schule im Emsbachtal in Brechen, Hessen
Folgende weitere Schulen erhielten eine Ehrung von Bundespräsident Horst Köhler, da sie einen ersten Landespreis erhalten haben:
- Werner-von-Siemens-Schule in Gransee, Brandenburg
- Werkstattschule in Bremerhaven, Bremen
- Offene Ganztagsschule Veermoor, Hamburg
- Regionale Schule Gingst, Mecklenburg-Vorpommern
- Gesamtschule Bexbach, Saarland
- Ernst-Bansi-Schule in Quedlinburg, Sachsen-Anhalt