Die Mittel des ESF für die laufende Förderperiode bis 2013 sind gegenüber der Vorperiode um rund 220 Millionen Euro verringert worden. Die EU-Förderung wird zudem voraussichtlich letztmals an Mecklenburg-Vorpommern ausgereicht werden. „Wir können nicht länger Leistungen der Bundesagentur für Arbeit oder der ARGEn aufstocken, sondern ergänzen gezielt, wo die Förderung des Bundes nicht greift oder ausreichend ist“, sagte Seidel.
„Die nächsten Jahre müssen dafür genutzt werden, Mecklenburg-Vorpommern auf eine solide wirtschaftliche Basis zu stellen. Qualifizierung, Forschung und Ausbildung müssen weiter ausgebaut und stärker miteinander verzahnt werden, damit in Mecklenburg-Vorpommern zukunftsfähige Arbeits-plätze entstehen“, sagte Seidel.
Seidel nannte Beispiele: Das Wirtschaftsministerium bildet mit einem neuen Sonderprogramm für den Hotel- und Gaststättenbereich gezielt gering qualifizierte und ältere Arbeitnehmer weiter. Das gemeinsam mit der BA und dem DEHOGA konzipierte Programm wird mit 3,1 Mio. Euro aus dem Sonderpro-gramm des Bundes finanziert, die Qualifizierung erfolgt in den Herbst- und Wintermonaten.
Darüber hinaus ist vorgesehen, langzeitarbeitslose Akademiker über 50 Jahre aus den Bereichen Ingenieur- und Naturwissenschaften in enger Zusammenarbeit mit Hochschulen und Unternehmen weiter zu qualifizieren. Anders als bei der herkömmlichen Individualförderung sollen hier gezielt Projekte entwickelt werden.
Arbeitslos gemeldete Personen, die keine ergänzenden Leistungen erhalten, sollen durch ein neues Praktikumsprojekt weiterqualifiziert werden. Außerdem unterstützt das Wirtschaftsministerium seit Ende August ein Modellprojekt für Langzeitarbeitslose in Ostvorpommern. Das Projekt wendet sich an Frauen und Männer in der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren mit abgeschlossener Ausbildung in den Bereichen Büro, Handwerk und Technik.
„Trotz sinkender Arbeitslosenzahlen und besserer Konjunkturaussichten ist die Langzeitarbeitslosigkeit in Mecklenburg-Vorpommern ein wichtiges Thema“, sagte Seidel. „Dennoch müssen zusätzliche Programme vom Bund für die Kommunen finanzierbar sein.“
„Die Zusammenarbeit mit den ASP-Beiräten werden wir gemeinsam mit dem Sozialministerium fortsetzen“, sagte Seidel.