Seidel kündigte ein Konzept der Landesregierung zu den "Zukunftsperspektiven der Maritimen Industrie in MV" an. Die Konzeption werde in enger Abstimmung mit der maritimen Industrie und den Hochschulen des Landes sowie Verbänden und Gewerkschaften erstellt. Ziel ist die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und Wissenschaft im Bereich der maritimen Industrie. Dazu sollen die Möglichkeiten zur Stärkung der Wertschöpfungsketten und zur Erhöhung der Fertigungstiefen in Mecklenburg-Vorpommern (maritime Zulieferindustrie) sowie der Technologieförderung als auch der erforderlichen Ausbildungsaktivitäten aufgezeigt werden. Das abgestimmte Konzept soll Anfang 2008 vorliegen.
Die maritime Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern reicht vom Schiffbau bis zum maritimen Tourismus. Sie schließt maritime Zuliefererbetriebe ebenso ein wie Häfen und Reedereien und zählt mehr als 30.000 Beschäftigte. Der Schiffbau nimmt dabei als Kernbereich der Maritimen Industrie in Mecklenburg-Vorpommern eine herausragende Position ein. In Rostock, Wismar, Stralsund und Wolgast stehen hoch moderne Werften.
Angesichts der guten Auftragsbestände der Werften in Mecklenburg-Vorpommern ist auch für die nächsten Jahre eine hohe Beschäftigung gesichert. In Mecklenburg-Vorpommern arbeiten im Schiffbau in 80 Unternehmen ca. 5.800 Mitarbeiter. Auf den fünf Großwerften von Aker Yards Germany in Wismar und Warnemünde, der Volkswerft Stralsund, der Peene-Werft Wolgast und der Neptun Werft Rostock/Warnemünde sind rund 4.600 Mitarbeiter beschäftigt. Hier werden ca. 20 Prozent der Umsätze des gesamten verarbeitenden Gewerbes erwirtschaftet.
In mehr als 300 maritimen Unternehmen des Schiff- und Bootsbaus sowie den maritimen Zulieferbetrieben und Dienstleistern arbeiten rund 12.600 Beschäftigte. Im maritimen Kernbereich werden jährlich 2,3 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet.
Der Kernbereich der maritimen Industrie wird ergänzt durch maritime Zulieferer und technische Dienstleister, die sich auf die Produktion und Entwicklung zukunftsrelevanter Produkt- und Systemlösungen konzentrieren. Etwa 250 Unternehmen mit rund 6.800 Beschäftigten zählen indirekt zu diesem Bereich. Dabei bestehen ausgeprägte Zulieferbeziehungen zu zahlreichen anderen Branchen.
"Zur maritimen Industrie gehört auch die Offshore-Windener-gie", sagte Seidel, "Die Offshore-Windenergie ist ein junger hightechorientierter Wirtschaftszweig der maritimen Wirtschaft. Vor allem der Export bietet vielen Unternehmen gute Perspektiven."