Widrige Wetterbedingungen mit einer am Freitagvormittag noch nicht völlig abgetrockneten Piste sowie die Tatsache, dass Max Neukirchner im italienischen Vallelunga noch nicht getestet hatte, sorgten zunächst für Schwierigkeiten bei der Abstimmung seiner SUZUKI GSX-R 1000 K6. Teamchef Mario Rubatto nach dem ersten Tag: "Definitiv fehlen uns die zwei Testtage hier in Vallelunga. Außer Max ist nur Steve Martin nicht bei den Tests angetreten, und Steve liegt noch mal zwei Plätze hinter uns. Dass Platz 19 natürlich nicht unser Ziel sein kann, ist klar, aber wir waren nicht annährend auf der richtigen Spur. Es ist sehr schwierig, hier die richtige Balance zwischen Getriebe und Federung zu finden. Wir sollten aber im Stande sein, die notwendige Abstimmung zu finden. Max wird dann seinen Teil dazu beitragen und unter die sechzehn Schnellsten fahren."
In der Tat brachte akribisches Arbeiten des ganzen Teams die erwünschte Besserung, und mit einem fahrerischen Kraftakt schob Max Neukirchner sich im zweiten Zeittraining von Platz 19 auf die zur Teilnahme an der Superpole berechtigende zwölfte Position. Max konnte seine Zeit vom Vortag um mehr als 1,7 Sekunden verbessern. Der SUZUKI-Pilot war sichtlich erleichtert, denn hinter ihm tummelten sich die übrigen fünf Superpole-Fahrer innerhalb von lediglich 1,5 Zehntelsekunden. In der Nachmittagssession konnte das Team zwar keine Zeitverbesserung mehr verbuchen, über den Longrun jedoch große Fortschritte im Hinblick auf die Rennabstimmung machen.
In der Superpole fuhr Max schließlich Startplatz zwölf heraus und zeigte sich damit vor dem Hintergrund des bisherigen Verlaufs des Wochenendes zufrieden: "Mit meiner Superpole Runde bin ich ganz zufrieden, obwohl ich in der langen Rechtskurve nach der Gegengerade von der Ideallinie abgekommen bin. Mit mehr Streckenkenntnis passiert mir der Fehler vielleicht nicht. Im Ganzen bin jedoch mit dem Samstag zufrieden.
Die 18 Runden beim Longrun haben mir weiterhin geholfen die Strecke zu verinnerlichen. Besonders im langsamen und engen Infield ist die Linienwahl unglaublich wichtig, um auf eine vernünftige Zeit zu kommen. Im Rennen mache ich mir in diesem Abschnitt keine so große Sorgen, denn die Stellen zum Überholen sind hier stark limitiert", so der Stollberger am Samstagabend.
Am Rennsonntag hatte Max Neukirchner sein Ziel für dieses Wochenende in Vallelunga schließlich erreicht, denn mit 136 Punkten liegt der Pilot des Teams Suzuki Germany nun auf Rang neun, 13 Punkte vor Michel Fabrizio auf Platz zehn und einem weiteren Zähler vor Regis Laconi auf dem elften Platz.
Max Neukirchner: "Bereits im Warm Up hatten wir wieder Probleme beim Einlenken in den engen Kurven des Infields. An den drei Tagen haben wir alles probiert, um dies abzustellen, doch es ist uns nur teilweise geglückt.
Im ersten Lauf hatte ich genau den Start, den ich mir erhofft hatte. Dann kam Corser zu Fall, und Roberto Rolfo musste stark abbremsen, um nicht über den Australier zu fahren. Ich bin dann Roberto ins Heck geknallt – keine Chance den Sturz zu verhindern. Im zweiten Rennen ist mir der Start nicht so gut geglückt und ich hatte mit Laconi und Nieto mächtig zu tun, um das Manko in den engen Passagen auszugleichen. Durch den Zweikampf konnte Nakatomi zu uns aufschließen. Laconi hat sich dann Ende der Gegengerade verbremst und ist ins Kiesbett. Mehrmals konnte ich Nakatomi überholen, doch im langsamen Teil war ich einfach machtlos. Die letzten Runden hatte ich auch noch Toseland im Nacken, konnte ihn aber noch in Schach halten. In Magny-Cours werden wir besser aufgestellt sein und können die Top Ten hoffentlich zu unseren Gunsten abschließen." Diese Ansicht teilte auch Teamchef Mario Rubatto: "
Mario Rubatto: "Platz neun haben wir verteidigt. Die Saison werden wir in Magny-Cours sicherlich mit einer besseren Gesamtperformance abschließen." Unerwartet für Hochspannung im Endkampf um die WM-krone sorgten in Vallelunga James Toseland, der bereits sicher geglaubte Weltmeister sowie sein Verfolger Max Biaggi (SUZUKI). Mit einem Sieg und einem zweiten Platz holte der Römer Biaggi nahezu volle Punktzahl, während Toseland mit Rang drei und einem Sturz erheblich an Punktevorsprung einbüßte. Vor dem Finale in Magny-Cours liegt der Engländer nun nur noch mit 29 Zählern in Front bei noch 50 zu vergebenden Punkten. Zumindest leichte Titelhoffnungen für SUZUKI sind damit also intakt.
Die finale WM-Runde findet am 7. Oktober 2007 im französischen Magny-Cours statt.