Nach der Einführung der Aktion in München besuchte auch bei den azubi- & studientagen in Kassel eine Klasse mit jungen Migrantinnen die Messe. Hier informierten sich die neugierigen Schülerinnen zum Beispiel über Ausbildungsberufe im Einzelhandel.
Initiative "Auch wir sind Deutschland" für den Veranstalter ein persönliches Anliegen
Die Integration von ausländischen Arbeitskräften in den deutschen Arbeits- und Bildungsmarkt ist für Frans Louis Isrif ein persönliches Anliegen. Er zog selbst vor 31 Jahren von den Niederlanden nach Deutschland und erkannte schnell die größte Schwierigkeit: die Sprache. "Während meines Studiums in Essen musste ich natürlich alle Arbeiten auf Deutsch schreiben. Ich wollte auf keinen Fall bevorzugt werden. Aber dafür musste ich mich etwas mehr anstrengen als meine deutschen Freunde."
Daher kennt er auch die Lösung für Sprachschwierigkeiten: "Man muss einfach sprechen." Daher ist der Messebesuch eine passende Gelegenheit, um sich bei den Ausstellern vorzustellen und ohne Hemmungen seine Fragen zu stellen. Rückblickend weiß er, "dass Einsatz sich lohnt und auch belohnt wird."
Natürlich ist er sich auch bewusst, dass seine niederländische Muttersprache dem Deutschen recht ähnlich ist: "Türkische, russische oder italienische Muttersprachler haben es viel schwerer als ich es hatte."
Fachkräftemangel und globalisierte Arbeitswelt machen ausländische Arbeitskräfte wertvoll
Die moderne Arbeitswelt ändert auch die Ansprüche der Unternehmen an ihre Arbeitskräfte. Zum einen haben Unternehmen durch die Globalisierung die Chance, neue Märkte zu erschließen. Hier wird zunehmend das Potential von Muttersprachlern erkannt, die die Geschäfte ihrer Firmen im Ausland vertreten können.
Zum anderen herrscht besonders in Deutschland ein Fachkräftemangel, so dass sich alle Unternehmen über gut qualifizierten Nachwuchs freuen. Isrif erklärt: "Besonders in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Bereichen wird Nachwuchs gesucht. In Ingenieursberufen spielt die Sprache eine zweitrangige Rolle."
Über die wirtschaftlichen Argumente hinaus sind ausländische Mitarbeiter in ihren Unternehmen auch ein kultureller Gewinn. "Durch Gespräche im Kollegenkreis entsteht eine offene Kultur, die immer wieder neue Ideen hervorbringt," so Isrif.
In diesem Sinne verfolgt die Aktion "Auch wir sind Deutschland" das Ziel, die Interessen von Unternehmen und von ausländischen Bewerbern auf der Messe zusammenzuführen.