Rheinländer betont, dass das begleitete Fahren die Gefährdung durch junge Fahrer gesenkt habe. „Als das begleitete Fahren eingeführt wurde, haben wir schon vermutet, dass es sich lohnen und zu besserem Fahrverhalten führen könnte. Wir sind aber erstaunt, wie gut es tatsächlich nachhaltig wirkt“, so der HUK-Chef. „Wir verfolgen das in unserer Unfallstatistik bis zum 24. Lebensjahr. Und wir sehen eine deutliche Verbesserung, was die Gefährdung im Straßenverkehr betrifft.“ So würden Gefahrensituationen von den jungen Menschen, die begleitet gefahren sind, besser erkannt. „Das begleitete Fahren ist etwas wie eine positive Erziehung, bei der im Idealfall wertschätzendes Feedback weitergegeben wird. Ich glaube, das ist genau der Aspekt, der auch dazu führt, letztlich die Sicherheit im Straßenverkehr zu erlangen.“ Nach einer Erhebung des Kraftfahrt-Bundesamtes haben Fahranfänger, die begleitetes Fahren absolviert haben, im ersten Jahr des selbstständigen Fahrens 19 Prozent weniger Unfallbeteiligungen und 18 Prozent weniger Verkehrsverstöße im Vergleich zu gleichaltrigen Fahrern mit herkömmlichem Führerscheinerwerb.
Wegen der guten Erfahrungen hält es Rheinländer für sinnvoll, dass begleitete Fahren finanziell noch attraktiver zu machen, damit junge Fahrer mehr Erfahrungen machen können, bevor sie allein ein Auto steuern dürfen. „Ganz viele fangen erst mit 17,5 oder 17,75 Jahren an, begleitet zu fahren. Sie könnten aber eigentlich früher ihren Führerschein machen und mit der Vollendung des 17. Lebensjahres direkt einsteigen“, so Rheinländer. „Meiner Meinung nach sollte es deshalb mehr Anreize für junge Leute geben, die sie motivieren, früher anzufangen.“ Bei der HUK betrage der Beitragsrabatt für begleitetes Fahren ein Drittel. Aktuell nutzen diese Regelung zwei Drittel der 17-jährigen Fahranfänger, die bei der HUK versichert sind.
Redakteurin: Carina Belluomo