Das Ergebnis: Beim Bremsen auf trockener Fahrbahn bei 6° C erreicht der Cinturato Ice die schlechtesten Ergebnisse. Beim Bremsen auf nasser Fahrbahn und auf Schnee war der nordische Winterreifen dem mitteleuropäischen Winterreifen nur beim Bremsen auf Schnee überlegen. Aus 80 km/h stand das Auto bereift mit dem Cinturato Ice bei minus 15° C nach 67,8 m, mit den Cinturato Winter nach 79,5 m. Auf nasser Fahrbahn bei 6° C braucht der Ice 39 m bis zum Stehen, der hiesige Winterreifen nur 31,6 m. Bei 30° C steht das Auto mit dem nordischen Winterreifen nach 42,3 m, mit dem Mitteleuropäer nach 32,4 m. Bei Aquaplaning schwimmt der Ice schon bei 63 km/h auf, beim mitteleuropäischen Winterreifen erst bei 85 km/h.
Wer sich nicht im Fachhandel beraten lässt, kauft auf Schnäppchensuche im Internet möglicherweise den nordischen Winterreifen, der wie der heimische Winterreifen mit einem Schneeflockensymbol gekennzeichnet ist. Doch er zeichnet sich durch eine extrem kälteflexible Gummimischung aus, die ihre Haftungsqualitäten besonders auf den Eisfahrbahnen des hohen Nordens Skandinaviens und Russlands ausspielt. Mit Wasser in flüssiger Form werden sie dort aber genauso selten konfrontiert wie mit Temperaturen deutlich über Null. Nutzt man sie trotzdem in wärmeren Breiten, schmilzt ihr Gummi, wie der Reifentest zeigt, wie Eis in der Sonne. Das führt zu gefährlich langen Bremswegen auf nassen und trockenen Fahrbahnen und zu hohem Reifenverschleiß. Fazit: Vom Schneeflockensymbol und günstigen Preisen für nordische Winterreifen sollten sich hiesige Autofahrer nicht in die Irre leiten lassen.
Redakteur: Thiemo Fleck