Rundum-Grün heißt die Schaltung, die in Japan an über 300 Kreuzungen mit starkem Fußgängerverkehr etwas völlig Normales ist. Ihr Vorteil: Wenn der gesamte Autoverkehr steht, kann eine große Zahl von Fußgängern nicht nur eine Straßenseite überqueren, sondern auch diagonal über die Kreuzung laufen. Das spart Zeit: Üblicherweise benötigen Fußgänger dafür zwei Ampelphasen.
Ein weiterer Vorteil dieser Ampelschaltungen mit zwei Grünphasen für den Autoverkehr in Längs- und Querrichtung und einer Grünphase für Fußgänger aus allen Richtungen ist, dass es praktisch keine Unfälle mehr gibt zwischen Autofahrern und Fußgängern. „Abbiegeunfälle mit Fußgängern und Radfahrern kommen nicht mehr vor“, sagte Prof. Heiner Monheim, Verkehrswissenschaftler in Trier, gegenüber AUTOStraßenverkehr. Denn bei Kreuzungen mit drei Ampelphasen gibt es den Konflikt nicht mehr. Haben Autos Grün, können sie nicht nur geradeaus fahren, sondern auch abbiegen, ohne dass Fußgänger oder Radfahrer die Straße überqueren.
Aus diesem Grund will jetzt die Stadt Köln eine dritte Kreuzung mit dieser ungewöhnlichen Ampelschaltung ausstatten. Auch Kaiserslautern hat bereits drei Kreuzungen mit Rundum-Grün für Fußgänger. In Berlin und Wuppertal sind es jeweils eine Kreuzung.