Nach wie vor kann man bei den Supermarktketten Lidl und Kaufland sowie bei Netto nach einer Registrierung den Akku bis zu einer Stunde gratis laden. Kaufland und Lidl – beide gehören zur Schwarz-Gruppe – bieten dabei ein großes Netz von AC- und DC-Ladepunkten. Lidl verfügt mit mehr als 1050 Ladepunkten über eines der größten Ladesäulennetze im Einzelhandel. Einzelne Standorte bieten sogar bis zu 150 kW Ladeleistung. Kaufland betreibt rund 270 Ladepunkte. Bezüglich vermeintlicher Ladeschnorrer – das Thema macht unter E-Autofahrern oft die Runde – habe die Schwarz-Gruppe keine nennenswerten Erfahrungen gemacht. Das Unternehmen teilt auto motor und sport MO/OVE mit, dass die überwiegende Mehrheit der Kunden die Ladestationen nur während des Einkaufs nutzt. Die Edeka-Tochter Netto baut gerade ein Netz mit AC- und DC-Ladepunkten auf, das noch gratis genutzt werden kann. Wie groß das Netz aktuell ist, teilt Netto nicht mit. Allerdings kündigte Netto gegenüber auto motor und sport MO/OVE an, dass man in Zukunft auf kostenpflichtiges Laden umstellt.
Der Discounter Aldi verfügt über mehr als 1000 Ladepunkte, an denen der Strom bis vor kurzem noch kostenlos war. Im Juni 2022 wurde das Gratis-Laden zwar abgeschafft, Aldi bietet den Strom aber günstig an. An den Normalladesäulen, die bis zu 22 kW leisten, kostet die Kilowattstunde 29 Cent. An einer der fast 200 Schnellladestationen mit einer Leistung von bis zu 150 kW werden 39 Cent pro Kilowattstunde berechnet. Damit laden E-Auto-Fahrer laut Aldi in der Regel schneller und günstiger als zu Hause. Das Laden bei Rewe und seiner Discount-Tochter Penny ist deutlich teurer als bei Aldi. Je nach Ladeleistung variieren die Preise zwischen 54 Cent und 69 Cent pro Kilowattstunde.
Als Alternative zum Laden bei Lebensmittelketten bieten sich Baumärkte an. Auch da schlägt die Energiekrise zu. Entsprechend offeriert auch Bauhaus das Laden nur noch gegen Bezahlung. Seit Januar 2022 kostet der Strom an den 22-kW-Ladestationen von Beginn an günstige 28 Cent pro Kilowattstunde. Allerdings gibt es bundesweit nur acht eigene Ladesäulen an vier Pilotstandorten. Durch eine Kooperation mit EnBW will Bauhaus allerdings das Netz stark ausbauen und plant weitere 550 Ladepunkte an etwa 100 Standorten. Dann wird es aber auch teurer: An den neuen Säulen kann dann mit bis zu 300 kW für 55 Cent die Kilowattstunde im EnBW-Standardtarif geladen werden. Konkurrent Hornbach will bis Mitte 2023 deutschlandweit alle 96 Bau- und Gartenmärkte mit Ladesäulen ausstatten. Nach der Registrierung kann bis auf wenige Ausnahmen auch außerhalb der Öffnungszeiten geladen werden. An AC-Ladepunkten mit bis zu 43 kW kostet das 44 Cent pro Kilowattstunde, an schnelleren DC-Punkten mit bis zu 120 kW 59 Cent.