Gleichzeit kann der Trend beobachtet werden, dass die Lebenserwartung steigt. Ältere Menschen stehen auch nach dem Ende der Berufstätigkeit noch aktiv im Leben, reisen, gehen Hobbys nach, legen Wert auf Familie und Freunde und auf ein ausgefülltes und abwechslungsreiches Leben. Dazu kommt ein weiterer Umstand: Die demographische Entwicklung in den westlichen Industrienationen zeichnet sich derzeit durch sinkende Geburtenraten aus. Dies hat zur Folge, dass in 20-30 Jahren mehr Menschen zwischen 60 und 80 Jahre alt sein werden, als zwischen 20 und 40 Jahren.
"Die Medizin und auch die Anti-Aging-Chirurgie muß sich dieser Aufgabe stellen und umdenken", kommentiert Dr. Matthias Wagner, Facharzt für Chirurgie und Plastische Chirurgie, diese Entwicklungen. Dr. Wagner ist Leiter der Klinik für ästhetische Chirurgie und Vorsitzender der Bayerischen Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie, und sieht auch in seiner Klinik eine Zunahme von älteren Patienten. "Aktiven älteren Menschen geht es nicht darum, wie 20 auszusehen, aber sie möchten die Spuren des Lebens lindern, freundlich und frisch aussehen und eine Harmonie zwischen gefühltem und tatsächlichem Alter schaffen."
Eingriffe bei älteren Patienten werden zunehmen, die das äußere Erscheinungsbild verbessern. Die Zielsetzung wird sich dabei weniger am Thema Schönheit orientieren. So wie Arthrosechirurgie, Hochdruck- oder Diabetestherapie ist auch die Anti-Aging-Chirurgie ein Mittel zur Verbesserung der Lebensqualität und der Integrationsfähigkeit. In diesem Sinn sind Lidstraffungen oder Facelifts medizinisch begründbare Leistungen, die neue Lebensräume und Chancen eröffnen können.
"Vor diesem Hintergrund muss auch der Begriff der Schönheitschirurgie selbst überdacht werden. Für ein würdevolles Leben im Alter gehören nicht nur ein gesunder Körper, sondern auch ein gesunder Geist und ein gesundes Aussehen. Die ästhetische Medizin will dazu einen Beitrag leisten. Wir sorgen für die gesellschaftliche Gehfähigkeit in einem äußerlichen Sinn", so Dr. Matthias Wagner.