Schon Wochen vor der Eröffnung machen sich 24 internationale Sandkünstlerinnen und
-künstler ans Werk, um aus einem Spezialsandberg von mehr als 10.000 Kubikmetern epische Gestalten und kühne Kreaturen zu erschaffen. Was kaum zu glauben ist: Hier wird tatsächlich nur auf Sand (und aus Sand) gebaut. Für die Erschaffung der Sandkunstwerke nutzen die sogenannten „Sand Carver“ lediglich Modellierwerkzeuge und Wasser. Das muss nicht nur gelernt sein, da steckt jede Menge Können und Kreativität dahinter: Viele der Künstler sind preisgekrönte Meister ihres Fachs und kommen jedes Jahr zum Teil mehrere tausend Kilometer angereist, z.B. aus der Ukraine, den USA, Russland oder Ungarn, um dem Sand ihren ganz eigenen Stempel aufzudrücken.
Von römischer Mythologie bis zum Riesen von Travemünde
Wenn sie mit ihrer Arbeit fertig sind, ist das rund 3.500 Quadratmeter große überdachte Areal nicht mehr wiederzuerkennen: In der Halle ist eine einzigartige Erlebniswelt entstanden, in der es unzählige Geheimnisse zu entdecken gibt. In diesem Jahr erleben die Besucher unter dem Motto „Legenden, Mythen und Sagen“ einen Ritt durch die griechische und römische Mythologie über eine Dinosaurierwelt bis hin zu den berühmtesten Sagenfiguren vom Baron Münchhausen und Till Eulenspiegel – der ja laut Legende nicht unweit der Ausstellung in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) begraben sein soll. Auch lokale Mythen sind kunstvoll in die Ausstellung verwoben: So etwa der Riese Möves, welcher der Legende nach den bekannten Findling „Mövenstein“ vor Travemünde ins Meer warf – und dem Thomas Mann in den „Buddenbrooks“ ein literarisches Denkmal setzte. Mit von der Partie sind auch der Fischer Luba, der Lübeck aus der Belagerung rettete, sowie der die kleine Kirchenmaus Rosemarie und der Teufel von der Kirche St. Marien zu Lübeck.
Aus Sand entsteht etwas wirklich Magisches
„Selbst für uns ist es immer wieder ein Erlebnis, die Entstehung der Kunstwerke mitzuerleben“, sagt Ausstellungsleiter Oliver Hartmann, der mit seinem Team aus insgesamt mehr als 50 Personen schon zum sechsten Mal die Sandskulpturen in Travemünde verantwortet. „Wenn aus einem großen Haufen scheinbar einfachen Sands Figuren wie Zeus oder Neptun auferstehen, hat das einfach etwas Magisches.“ Diese Magie ist es, die sie immer wieder nach Travemünde zieht und motiviert, jedes Jahr etwas Neues zu erschaffen. Was gerade in den vergangenen Jahren nicht immer einfach war: Zwei Corona-Saisons mit verschärften Schutzmaßnahmen und Reisebeschränkungen der internationalen Künstler galt es zu überstehen; der Krieg in der Ukraine hat das Team ebenfalls vor Organisationsprobleme gestellt. Im vergangenen Jahr war unklar, ob die Ausstellung noch einmal in der Halle am Fischereihafen stattfinden kann, weil das Areal zu einer Ferienanlage umgebaut werden soll. „Als wir dann wieder die Zusage bekommen haben, waren wir sehr glücklich“, sagt Oliver Hartmann. „Sandskulpturen und Travemünde – das gehört doch inzwischen einfach zusammen.“
Die Ausstellung in Zahlen:
6 Jahre Sandskulpturen in Travemünde
3.500 Quadratmeter Ausstellungsfläche
110 Skulpturen aus mehr als 10.000 Kubikmeter Sand
24 Künstlerinnen und Künstler aus der ganzen Welt
233 Tage Ausstellung in Lübeck-Travemünde, täglich geöffnet von 10 bis 18 Uhr
Hinter den Kulissen: Einladung zur Presse-Preview
Vom 11. bis zum 15. März 2024 haben Medienvertreter täglich von 10 bis 17 Uhr die Chance, die Aufbauphase live mitzuerleben und zu begleiten. Gern können Sie einen Termin für Interviews sowie Foto- und Filmaufnahmen mit dem Ausstellungsleiter Oliver Hartmann vereinbaren.