Die Stammburg der Habsburger liegt im Aargau. Soll man der Legende glauben, so war die Stelle, wo später die Habsburg gebaut wurde, rein zufällig gewählt. Graf Radbot soll an diesem Ort um 1020 seinen bei der Jagd verloren gegangenen Habicht wiedergefunden haben. Die Lage auf dem Wülpelsberg war strategisch günstig, mit Blick auf die Flussübergänge der Aare und als Machtsymbol weithin sichtbar. Die Burg erhielt den Namen "Havichsberch" und Radbots Enkel Otto II. nannte sich als Erster der Familie "Graf von Habsburg".
Hörspiele auf KnopfdruckWie legten die Frühhabsburger den Baustein zu Macht, Königswürde und einem Reich, in dem die Sonne niemals unterging? Antworten gibt die neue Audiotour "Habsburger Königsweg." An sechs Stationen auf der Ruine und in der Burg ertönen per Knopfdruck aufwändig produzierte Hörspiele. Die Inhalte basieren auf historischen Tatsachen. Die Dramaturgie ist so aufgebaut, dass der Besucher quasi ebenfalls auf einem Aufstieg sich die Geschichte(n) erschliesst. Die erste Station ist vor dem ältesten Teil der Burganlage platziert. Danach steigt man auf die Ruine, wo die Aussicht auf die Umgebung besonders eindrücklich ist und die strategische Lage der Burg offenbar wird. Vier weitere Stationen befinden sich in der Burg. Am letzten Posten schaut man über die Ruine und durch ein spezielles Guckfenster fällt der Blick in ein Szenenbild der Burg vor rund 900 Jahren. Zusätzlich zur Audio-Tour vermitteln neun Bild- und Texttafeln die Baugeschichte der einstigen Doppelburg. Die Hörstationen wurden am 7. Mai in Anwesenheit des österreichischen Botschafters in der Schweiz Jürgen Meindl und des Aargauer Staatsschreibers Dr. Peter Grünenfelder eröffnet. Die Tour ist während den Öffnungszeiten der Habsburg frei zugänglich.
Das Geschichtsbild hat sich verändert"Die Habsburger sind nicht mehr einfach die Feinde von der Schlacht von Sempach oder Morgarten, die den Freiheitswillen der Eidgenossen unterdrückten." Dieses Bild sei überholt. Für immer mehr Historiker wären die Habsburger Teil der Schweizer Geschichte, nicht Gegner, sondern Mitgestalter, sagte der Aargauer Staatsschreiber Dr. Peter Grünenfelder anlässlich der Medienkonferenz zur Eröffnung des Habsburger Königswegs. Er verwies auf das Habsburger Gedenkjahr 2008 und die damals erschienene Publikation "Ein Königshaus aus der Schweiz" des Aargauer Historikers Bruno Meier.