Wer schon immer einmal Hippokrates, William Harvey oder Marie Curie begegnen oder in einem kleinen Pflanzen-Versuchslabor experimentieren wollte, wird fündig. Schauspieler schlüpfen in die Rolle von historischen Persönlichkeiten und erzählen von ihrem Leben und bahnbrechenden Entdeckungen. Historische Darsteller präsentieren z. B. einen Hospitaliterorden oder die Medizin samt Orakel und Zaubersprüchen der Germanen und ein Capsarius erklärt die Tätigkeiten eines römischen Militärsanitäters. Am Klostermarkt werden Produkte und Köstlichkeiten wie Klosterguetzli, Früchtebrot, Honig, Bier, Schnäpse, Tee, Seifen, Wachskerzen, Filzprodukte und vieles mehr feil geboten.
Medizingeschichte von der Antike bis in die Gegenwart
Der Drang des Menschen, Krankheiten zu heilen und zu erforschen, führte schon in der Antike zu Gesundheitskonzepten, die zum Teil auch heute noch Gültigkeit haben. Wie gross das medizinische Wissen und wie umfassend die Behandlungsmethoden der römischen Ärzte waren, erfahren Besucherinnen und Besucher anhand von drei exemplarisch ausgewählten Krankheitsfällen im Krankenzelt des Lazaretts. Die Krankheitstheorie in der griechischen und römischen Antike basierte auf der Vier-Säfte-Lehre. Die Ursache einer Krankheit lag nach Auffassung von Hippokrates und seinen römischen Nachfolgern im Ungleichgewicht der vier Körpersäfte Schleim, Blut, gelbe Galle und schwarze Galle.
Nach dem Untergang des römischen Reiches wurden die Erkenntnisse der antiken Medizin von den Arabern aufgegriffen und weiter entwickelt. Sie transferierten das hoch entwickelte medizinische Wissen nach Mittel- und Westeuropa. Parallel befassten sich Klöster in Europa seit der Spätantike mit der Heilkunde und erforschten die Wirkung von Kräutern und Pflanzen. In der Renaissance begann man die Dinge systematisch zu erfassen: Blätter, Gifte, Blumen und den menschlichen Körper. Auch die Gelehrten der Renaissance befassten sich mit antikem Schriftgut. Im 17. Jahrhundert erkannte William Harvey den grossen Blutkreislauf und rund hundert Jahre später lieferte Descartes ein Modell für die Funktion des Nervensystems. Ein bahnbrechender Meilenstein war die Erforschung der Radioaktivität und der Röntgenstrahlen durch Marie Curie im 19. Jahrhundert. In den letzten 113 Jahren folgten medizinische Errungenschaften in immer kürzeren Zeitabschnitten. Heute stehen wir Themen wie Genforschung und einer Fülle von ethischen Fragen gegenüber. Doch um Krankheiten vorzubeugen oder die Gesundheit wieder herzustellen, werden parallel zur hoch technisierten Medizin auch heute noch alternative Heilmethoden erfolgreich praktiziert, die bereits in der Antike bekannt waren.
Programm 21./22. September, jeweils 10:00-17:00 Uhr
Medizinische Themen und Attraktionen
- Römischer Medicus, mittelalterlicher Hospitaliterorden, arabische Medizin und europäische Heilkunde ab dem 16. Jh.
- Klostermarkt mit Kräuterpflanzen, Wein, Badesalzen, Kunsthandwerk, Gebäck, Kräuterseifen, Salben, Tee, etc.
- Originalgetreu nachgebautes römisches Feldlazarett
- Klosterapotheke und -garten mit über 80 mittelalterlichen Pflanzen
Zum selber Ausprobieren
Römische Fussbäder
- Salben, Seifen und Salbeibonbons herstellen
- Heiltee mischen
- Massageöl kreieren
- Pflanzenlabor
- Blutkreislaufpumpe
- Historische Erklärungsversuche zum Nervensystem
- Ausbildung zum Capsarius (römischer Militärsanitäter)
- Eid des Hippokrates: mit dem eigenen Namen und in griechischen Buchstaben schreiben
- Kräuterquiz
Kulinarisches
- Feines im Bistro Popina und an Verpflegungsständen auf dem Areal Königsfelden
- Saftbar nach der Vier-Säfte-Lehre des Griechen Galen
Detailinformationen
- Termine: Samstag und Sonntag, 21./22. September, 10:00-17:00 Uhr
- Ort: rund um das Kloster Königsfelden und den Legionärspfad, Windisch
- Eintritt: Spezialeintritt (für Spiel- und Thementouren Legionärspfad gelten die regulären Preise)
- Anmeldung: keine Anmeldung erforderlich
www.museumaargau.ch