"Lady Macbeth von Mzensk" ist eines der seltenen Werke, die wirklich Grenzen sprengen: Keine menschliche Regung ist diesem Stück fremd, von dem als Groteske komponierten Geschlechtsakt bis zum existenziellen Aufschrei der menschlichen Kreatur spannt sich der Bogen über das Sittengemälde einer patriarchalischen Unterdrückergesellschaft. Schostakowitsch ging bei der Komposition von Nikolai Leskows schwarzer Novelle aus zaristischer Zeit von 1864 aufs Ganze. Mit jugendlichem Feuer (bei der Uraufführung 1934 war er 26 Jahre alt) und revolutionärer Geste schuf er das faszinierende Panorama einer Umbruchgesellschaft: Kollektive aus Arbeitern, Polizisten und Zwangsarbeitern, dazu über zwanzig Figuren vom tyrannischen Schwiegervater bis zum betrunkenen Popen. Von Stalin verboten, danach im Zeichen der russischen Avantgarde zu einer der stilbildenden Opern des 20. Jahrhunderts erhoben, fasziniert dieses Werk bis heute durch seine Einheit aus politischer Analyse und berührendem Einzelschicksal.
Premiere: 9. Februar 2013, 19.30 Uhr
Weitere Vorstellungen:
- 16., 24. Februar
- 9., 28. März
- 5., 14. April
- 5., 12. Mai
Kartenpreis: € 10.50 - 37.50 | TicketHotline: 0209-4097.200