Annika Larsson, geboren 1972 in Stockholm, lebt und arbeitet in Berlin. Sie hat am Royal College of Fine Arts in Stockholm studiert. In ihren Arbeiten untersucht sie die verwobene Beziehung zwischen Macht, Wissen, Verkörperung, Affekt und Visualität in unserer digitalen und physischen Welt. Sie beschäftigt sich mit dem Potenzial von (menschlicher und nicht-menschlicher) queerer Performativität. Das Interesse der Videokünstlerin gilt Gesten, Ritualen und Handlungen sowie Verhaltensmustern, die Machtstrukturen verdecken oder infrage stellen.
Ihre Werke sind in namhaften internationalen Institutionen gezeigt worden: darunter im Museum für Gegenwartskunst, Basel, in der Fundacion la Caixa, Barcelona, am ICA-Institute of Contemporary Art, London, im ZKM, Karlsruhe oder im Moderna Museet, Stockholm. Auch an der 49. Venedig Biennale, der 8. Istanbul Biennale und der 6. Shanghai Biennale hat Annika Larsson teilgenommen.
Ihr Lehrgebiet „Time-Based Media”, das am interdisziplinär ausgerichteten Zentrum für Medien angesiedelt ist, definiert Annika Larsson als „ein weites Feld: von analogem Film, digitalem Video bis zu Künstlicher Intelligenz und Virtual Reality sowie anderen computer-, sensor- und generativen Medientechnologien, von Experimental- und Dokumentarfilm bis zu Installation und interaktiven Medien. Es umfasst auch Performance, Sound und künstlerische Forschung. All diese Bereiche haben gemeinsam, dass sie prozessbasiert sind.“
Die Herausforderung, Studierenden zeitbasierte Medien nahezubringen in einer Zeit und Gesellschaft, in der das Medium Video immer und überall verfügbar ist, bewertet Annika Larsson wie folgt: „Ich denke, die heutigen Herausforderungen liegen darin, wie man sich den dominanten Formen von Kontrolle und Macht, die in unsere computergestützten und vernetzten Systeme eingebettet sind, widersetzen und sie herausfordern kann.“ Daher ist ihr wichtig, mit den Studierenden „gemeinsam zu untersuchen, welche Art von bewegten Bildern, Realitäten und Beziehungen entstehen können, wenn wir bewegte Bilder anders produzieren und zirkulieren lassen oder wenn wir Technologien auf andere Weise als die vorgegebenen Standards nutzen. Ich möchte die Studierenden auch dazu ermutigen, hinter die sichtbaren Strukturen verschiedener Technologien zu schauen, um zu untersuchen, wie sie an unseren Realitäten und unserer Zukunft mitwirken.“
An der 2005 gegründeten Muthesius Kunsthochschule – der einzigen Kunsthochschule in Schleswig-Holstein – können Studierende Freie Kunst, Kunst auf Lehramt für Gymnasien, Raumstrategien, Industriedesign und Kommunikationsdesign studieren. Das interdisziplinäre Zentrum für Medien beinhaltet die Lehrgebiete Time-Based Media und Interaktive Medien. Beide Disziplinen legen den Fokus auf audiovisuelle Elemente und die Verknüpfung aus Ton, Bild und Interaktivität. An der Muthesius Kunsthochschule sind heute 630 Studierende in den Bereichen Kunst und Design eingeschrieben; sie kommen aus mehr als 30 Ländern.
Weitere Informationen über Annika Larsson: www.annikalarsson.com