„Es ist der 9. Juli 2015, vierzehn Uhr und zwei, drei kleinliche Minuten. In La Laguna, der alten Hauptstadt des Archipels, beträgt die Lufttemperatur 29,1 Grad. Der Himmel ist klar, wolkenlos und so hellblau, dass er auch weiß sein könnte“. Damit fängt es an. Und mit Rosa, die zurückkehrt auf die Insel und in das heruntergewirtschaftete Haus der vormals einflussreichen Bernadottes. Rosa sucht. Was, weiß sie nicht genau. Inger-Maria Mahlke ist in nur wenigen Jahren zu einer der renommiertesten deutschen Schriftstellerinnen avanciert und hat sich mit jedem ihrer Bücher thematisch und formal weiter vorgewagt. In „Archipel“ führt sie rückwärts durch ein Jahrhundert voller Umbrüche und Verwerfungen, großer Erwartungen und kleiner Siege. Mitreißende Erzählkunst über das, was geht, und was kommt.
Inger-Maria Mahlke wuchs in Lübeck und auf Teneriffa auf, studierte Rechtswissenschaften an der FU Berlin und arbeitete dort am Lehrstuhl für Kriminologie. 2009 gewann sie den Berliner Open Mike. Ihr Debütroman „Silberfischchen“ wurde ein Jahr später mit dem Klaus-Michael-Kühne-Preis ausgezeichnet. Für einen Auszug aus ihrem Roman „Rechnung offen“ bekam sie beim Wettbewerb um den Ingeborg-Bachmann-Preis den Ernst-Willner-Preis zugesprochen; ihr Roman „Wie Ihr wollt“ gelangte unter anderem auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises, den sie dann 2018 für den Roman „Archipel“ erhielt. Inger-Maria Mahlke lebt in Berlin.
Die Literatur ist insbesondere im Kommunikationsdesign mit seinen Professuren »Buchgestaltung«, »Typografie« und »Sprache und Gestalt« bereits eingebunden in die Kunsthochschule. Die Reihe »Sprachkunst« tritt seit nunmehr zehn Semestern an, dieses Verhältnis zu vertiefen und auszuweiten. Die Reihe der Lesungen wird fortgesetzt.