Am Montag überreichte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde offiziell das Bewilligungsschreiben an das Nationalparkforstamt Eifel im Landesbetrieb Wald und Holz NRW. „Hier entsteht eine einmalige Begegnungsstätte, die den Erhalt der biologischen Vielfalt und gleichzeitig politisch-historische Fragen thematisiert“, so Brickwedde. Dabei hob der DBU-Generalsekretär hervor, dass die außergewöhnliche Verknüpfung zwischen der NS-Geschichte des Ortes und der Zukunft des Nationalparks völlig neue Bildungsansätze ermögliche.
NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg unterstrich die Bedeutung des Informationszentrums: „Das Zentrum wird nicht nur ein wichtiges Aushängeschild für die Nationalparkregion sein. Die Ausstellung wird auch einen großen Beitrag zur Umweltbildung im Nationalpark und zur Entwicklung der internationalen Begegnungsstätte Vogelsang leisten.“ Uhlenberg war erfreut, dass die Nationalparkverwaltung die DBU als Partner gewinnen konnte: „Die DBU hat bereits zahlreiche erfolgreiche Ausstellungen gefördert. Neben der Fördersumme stellen auch die einfließenden Erfahrungen einen Gewinn für das Projekt dar.“
Frank-Dietmar Richter, Leiter des Landesbetriebes Wald und Holz NRW, begrüßte den Startschuss: „Personal und Finanzmittel zum Aufbau des Informationszentrums stehen zur Verfügung. Die Arbeit kann jetzt richtig losgehen.“ Parallel zur Sanierung des Forums Vogelsang möchte die Nationalparkverwaltung die Ausstellung innerhalb von drei Jahren fertig stellen. Als Ziel nannten die Beteiligten rund 100.000 Gäste pro Jahr allein in der Nationalparkausstellung.
Neben dem Informationszentrum des Nationalparks sind im Forum Vogelsang eine NS-Dokumentation und eine regionale Präsentation „SchauFenster Eifel-Ardennen“ geplant. Gemeinsam bilden sie das Bildungszentrum des internationalen Platzes „vogelsang ip“. „Die Ausstellung des Nationalparks einerseits und die Angebote zur politischen und kulturellen Bildung andererseits werden sich an diesem spannenden Ort gegenseitig ergänzen und den insgesamt rund 300.000 Besuchern Blickwechsel und neue Erfahrungen ermöglichen“, so Albert Moritz, Geschäftsführer der vogelsang ip gGmbH.
Informationen zur Ausstellung:
Erste Inhalte und Pläne zur Ausstellung stellten Henning Walter, Leiter des Nationalparkforstamtes Eifel, und Dr. Kerstin Oerter, Leiterin des Fachgebiets Nationalparkzentrum, vor. Diese basieren auf einer Konzeptskizze des Büros „Stauffenegger & Stutz GmbH“ aus Basel, mit der das Büro im vergangenen Jahr einen Wettbewerb zwischen verschiedenen Ausstellungsgestaltern gewonnen hat.
Grundlage der Inszenierungen ist eine intensive Wahrnehmung von Phänomenen der Natur über verschiedene Sinne. Tastend, riechend, hörend und sehend werden die Gäste in einer vermeintlich bekannten Umwelt Neues entdecken können. Eingebunden werden soll auch der Panoramablick auf den Urftsee und die angrenzenden Wälder. Zentrale Themen werden Wildnis, Vielfalt und der Nationalpark Eifel sein. Neben Wissensstationen steht das emotionale Erleben der Gäste im Vordergrund. Dabei wird der Blick auch auf andere Kontinente und Nationalparke gerichtet. Weltoffene Perspektiven sollen einen Beitrag zur zukunftsweisenden und kulturübergreifenden Neuprägung des Standortes Vogelsang leisten.
Die Ausstellung beinhaltet Aspekte der „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“, indem sie globales Denken und lokales Handeln fördern will. Sämtliche Informationen sollen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Niederländisch und Französisch angeboten werden. Die Belange von Menschen mit und ohne Behinderung werden von vornherein berücksichtigt. Das Besucher-Informationszentrum vollendet das Informationsnetzwerk zum Nationalpark Eifel. Bereits eröffnet wurden mehrere Infopunkte und fünf Nationalpark-Tore, die als Kombination aus touristischen Servicestellen und Ausstellungen jährlich insgesamt mehr als 200.000 Gäste anziehen.
Informationen zur DBU:
Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt ist eine der größten Umweltstiftungen Europas. Sie fördert innovative Modellprojekte aus Umwelttechnik, Umweltforschung und Naturschutz sowie Umweltkommunikation. Seit Gründung der Stiftung 1991 wurden mehr als 7500 Projekte mit über 1,3 Milliarden Euro unterstützt.