"Fledermäuse erkennen" im Nationalpark Hainich

Jetzt liegt eine weitere interessante Publikation aus dem Nationalpark Hainich vor: Nach "Bäumen", "Pilzen", "Vögeln", "Blütenpflanzen" und "Holzkäfern" entführt das sechste Faltblatt aus der Reihe ERKENNEN den Leser in die dunkle und geheimnisvolle Welt der Fledermäuse. Sie fliegen mit den Händen und sehen mit den Ohren: Im Laufe der Jahrmillionen haben sich Fledermäuse SO vielgestaltig entwickelt wie kaum eine andere Tiergruppe. Über 950 Fledermausarten bevölkern den Erdball. Die meisten leben in den Tropen und Subtropen. Auf Grund der klimatischen Bedingungen kommen in unseren Breiten nur sehr wenige Arten vor. "Von den 24 in Deutschland lebenden Fledermausarten sind 20 in Thüringen beheimatet. Seit 1999 wird im Nationalpark Hainich intensiv nach Fledermäusen gesucht. Bisher konnten 15 verschiedene Arten erfasst werden" freut sich Manfred Großmann, Leiter der Nationalparkverwaltung. Besonderer Dank für seine Arbeit gebührt hier dem Fledermausexperten Alexander Claußen aus Eisenach, der auch an diesem Faltblatt intensiv mitgewirkt hat. Für Waldfledermäuse stellt der Hainich mit seinen urwaldartigen Laubwäldern ein Eldorado dar. Dicke, alte Bäume mit Höhlen, Faulstellen und abstehender Rinde bieten viele Verstecke und der Insektenreichtum sorgt für einen reich gedeckten Tisch. Außerhalb des Nationalparks sieht es schlechter aus: Durch Baumaßnahmen gehen Quartiere verloren, die Tiere werden Opfer des Straßenverkehrs oder von Windrädern, durch Zerstörung naturnaher Landschaften und den Einsatz von Pestiziden wird den Fledermäusen die Nahrungsgrundlage entzogen. Auch für Gebäudefledermäuse sind deshalb die naturnahen Flächen des Nationalparks wichtiger Teil ihres Lebensraums. Das neue Faltblatt biete viele weitere Informationen zum Entdecken, Erkennen und Erleben der Fledermäuse im Hainich. Es ist für 0,50 € in allen Nationalpark-Informationsstellen sowie der Nationalparkverwaltung zu erhalten.