Das Bergwaldprojekt e. V. bietet Menschen zwischen 18 und 88 die Möglichkeit, als Freiwillige für eine Woche in den unterschiedlichsten Wäldern zu arbeiten und sich für künftige Baumriesen zu engagieren. Seit vier Jahren werden auch Projekte im Nationalpark Kellerwald-Edersee betreut. Im Jahr 2009 engagierten sich 20 Personen für 2 Wochen im Nationalpark Kellerwald-Edersee.
Seit 2004 besuchen Schülerinnen und Schüler der Kegelbergschule Frankenberg, eine Einrichtung für Menschen mit Benachteiligungen, regelmäßig den Nationalpark und beteiligen sich an von Rangern betreuten Projekten. Seit dem Sommer 2009 engagiert sich jeden Mittwoch die Werkstufenklasse im Reich der urigen Buchen. Im April wird sie sogar eine ganze Projektwoche im Schutzgebiet verbringen.
Seit 2009 engagierten sich auch Betreute der Lebenshilfe in Waldeck-Frankenberg e.V. tatkräftig an drei Einsätzen im Nationalpark. Initiiert wurde die erste Veranstaltung im Rahmen einer Kooperation von EUROPARC Deutschland e.V. - und der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V., die interessierten Menschen mit geistiger Behinderung die Möglichkeit bieten wollte, die Arbeit in Nationalen Naturlandschaften ehrenamtlich zu unterstützen. Zum Auftakt der Kooperation wurden am 9. Mai 2009 an mehreren Standorten gemeinsame Aktionen von lokaler Lebenshilfe und benachbartem Schutzgebiet durchgeführt - auch im Nationalpark Kellerwald-Edersee.
In der Gesprächsrunde wurde deutlich, welche große Bedeutung die Arbeitseinsätze besonders für die Schüler der Kegelbergschule Frankenberg und die Freiwilligen der Lebenshilfe haben. Als die ersten Einsätze im Frühjahr 2010 aufgrund von Eis, Schnee und Schlechtwetter abgesagt werden mussten, war die Enttäuschung gr0ß. Alle Beteiligten freuen sich immer sehr auf die Managementmaßnahmen in der werdenden Wildnis, sind hoch motiviert und voller Arbeitseifer. Durch die Berücksichtigung der individuellen Arbeitsleistung werden die handwerklichen, motorischen und kognitiven Fähigkeiten jedes einzelnen Teilnehmers gefördert. Sowohl die Nationalparkmitarbeiter als auch die Freiwilligen-Koordinatoren/-innen können immer wieder beobachten, welche großen Fortschritte im Laufe eines Tages oder einer Woche manche Freiwillige in Hinblick auf ihre Motorik und ihr Selbstvertrauen machen.
Im Verlauf des Gesprächs entstand gemeinsam die Idee, das Interesse an der Arbeit für die Natur mit sozialem Engagement zu verbinden. Für 2011 soll ein integrativer Arbeitseinsatz in Zusammenarbeit der Freiwilligen aus dem Bergwaldprojekt, der Lebenshilfe Waldeck-Frankenberg und den Schülern der Kegelbergschule Frankenberg und der Nationalparkverwaltung für eine gemeinsame Projektwoche im Schutzgebiet konzipiert werden.
Das Tätigkeitsspektrum der Einsätze ist breit gefächert. Es reicht vom Abplaggen einiger Heideflächen, Entbuschungen, Bekämpfung von Neophyten (vom Menschen eingeschleppte fremdländische Pflanzen, die die heimische Flora verdrängen) Freischneiden von Wegen, Abbau von Zaun und Einzelschützern bis hin zur Entnahme von Fichten- Naturverjüngung, Wiesenpflege und Mahd.
Das Interesse an Freiwilligeneinsätzen im Nationalpark ist sehr groß und die Anfragen nach ehrenamtlichem Engagement steigen stetig. Daher bietet die Nationalparkverwaltung unter dem Motto "Wildnis - wir schaffen das!" in ihrem Veranstaltungskalender 2010 erstmalig Region- und Naturliebhabern die Gelegenheit, sich tatkräftig im Schutzgebiet einzubringen.