Die Größe und Dicke der Knospen, altes Laub sowie die Hülsen der Bucheckern geben Aufschluss in welchem Stadium sich die Bäume befinden und wann es zum Blattaustrieb kommen wird.
Hintergrund dieser Aufzeichnungen ist eine Forschungszusammenarbeit mit der Freien Universität Berlin. Die Wissenschaftler interessiert, welches genetische Potential Buchen besitzen, um sich an das immer schneller verändernde Klima anzupassen. Die Buche ist von allen Bäumen in Mitteleuropa genetisch am jüngsten und damit am flexibelsten.
In dem seit Jahrzehnten menschlich unberührten Untersuchungsgebiet sind in jeweils 100 Metern Abstand rasterartig kreisförmige Messflächen markiert worden. Die Rotbuchen auf der Fläche sind bis zu 200 Jahre alt und zum Teil 40 Meter hoch. Insgesamt stehen 154 Bäume auf dem gekennzeichneten Waldstück. 25.000 Datensätze gibt es mittlerweile in der Datenbank des Nationalparkamtes Müritz und weitere werden in diesem Jahr hinzukommen.
Vor 40 Jahren wurden im Serrahner Wald diese Bäume schon einmal in Aufzeichnungen erfasst und nun lassen sich die Untersuchungsergebnisse von damals mit denen von heute vergleichen.
Der Austrieb der Blätter wird sich nach Ansicht der Nationalparkmitarbeiter mit den Jahren deutlich verschieben. Die Wälder werden in Zukunft nicht früher grün und später ihr Laub verlieren. Das hat immense Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel, die Bodenpflanzen und die Insekten.
Die Forschungsergebnisse werden auch an eine Bundesdatenbank weitergegeben, welche repräsentative Flächen mit unterschiedlichen Nutzungsgrad untersucht. Des weiteren ist das Projekt involviert in ein europaweites Forschungsprojekt zum Thema Waldwachstum und klimatische Veränderungen.