Das Naturwaldreservat im Oberwald bei Schotten ist über 40 ha groß und entwickelt sich seit 1987 ohne forstliche Eingriffe. Zusammen mit 30 weiteren Naturwaldreservaten in Hessen die vor über 20 Jahren zu Bannwald erklärt wurden, kann man hier von dem "Urwald von morgen" sprechen.
"Bei der Erfassung der Fledermäuse machen wir uns zunutze, dass die Tiere nachts nicht die Augen verwenden, sondern sich mit Hilfe von Ultraschall orientieren", erläutert Dietz. Die für die Artbestimmung entscheidenden Ultraschallrufe der Fledermäuse werden mit einem Fledermausdetektor für das menschliche Ohr umgewandelt. Außerdem werden die Fledermäuse mit feinmaschigen Netzen gefangen, nach Art, Alter und Geschlecht bestimmt und sofort wieder unversehrt freigelassen. Weiterhin werden die Baumhöhlen in diesen Gebieten kartiert.
Dietz konnte bei seinen Untersuchungen im Vogelsberg von den 19 in Hessen vorkommenden Fledermausarten allein 6 in diesem Naturwaldreservat nachweisen. Besonders hervorzuheben ist dabei der Nachweis des seltenen "Großen Mausohr".
Anders als viele ihrer tropischen Verwandten ernähren sich unsere Fledermäuse ausschließlich von Insekten und Spinnen.
Heute genießen alle einheimischen Arten einen strengen Schutz nach EU- und Bundesrecht.
Die Erforschung von Fledermäusen in Naturwaldreservaten trägt entscheidend dazu bei, Schutzkonzepte zu entwickeln und diese bei der Bewirtschaftung unserer Wälder zu berücksichtigen.
Informationen zu Naturwaldreservaten und die aktuellen Forschungsergebnisse können unter der Internetadresse www.nw-fva.de bestellt werden.
Das Naturwaldreservat Niddahänge ist für Interessierte gut erreichbar. Ausgehend vom Parkplatz Niddaquelle im Oberwald bei Schotten führt ein Rad- und Wanderweg direkt am Untersuchungsgebiet entlang.
Der Naturpark Hoher Vogelsberg bietet auf Wunsch auch fachkundige Rad- oder Wandertouren in dieses landschaftlich sehr reizvolle Waldgebiet an.