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NABU: Viel Kohlendioxid, null Klima-Verantwortung

Werbe-Strategien von Airlines und Reiseveranstalter ignorieren Klimawandel weiterhin

(lifePR) (Bonn, )
Trotz der Erkenntnisse zu den Ursachen und Folgen des Klimawandels werben viele Fluggesellschaften und Reiseveranstalter nach wie vor offensiv für klimaschädliche Kurzflüge in die ganze Welt. Gerade in der Vorweihnachtszeit werden die Verbraucher mit zwielichtigen Angeboten bombardiert. Der NABU hat aus diesem Anlass die Anzeigen und Internetauftritte verschiedener Anbieter unter die Lupe genommen. Als besonders abschreckendes Beispiel kann das Angebot der Reiseagentur "L’Tur" gelten, die morgens hin und abends zurück zum "One-Day-Shopping" ins 6300 Kilometer entfernte New York wirbt.

NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller: "Schlimm genug, dass sich die Fluggesellschaften nahezu gegen jede Klimaschutzmaßnahme im Flugverkehr stellen. Einzelne Werbeslogans und Flugangebote grenzen jedoch an Klimaschutz-Blasphemie und zeigen, dass Klima- und Ressourcenschutz immer noch von einem Großteil der Werbebranche und Fluggesellschaften ignoriert werden."

Der NABU fordert die Fluglinien auf, ihre unmoralischen Werbeangebote einzustellen. Miller: "Ein Flug Frankfurt - New York hin und zurück verursacht in wenigen Stunden rund vier Tonnen Kohlendioxid. Das ist in etwa so viel wie ein durchschnittlicher Fahrer in zwei Jahren mit seinem Auto in die Luft bläst." Die in großen Höhen ausgestoßenen Flugverkehrsabgase haben eine deutlich höhere Klimawirksamkeit als die Emissionen von Kraftwerken und Autos, so dass Schätzungen davon ausgehen, dass Flugzeuge bereits etwa zehn Prozent zur globalen Erwärmung beitragen - Tendenz steigend. Für diese Entwicklung sind die Airlines, ihre Werbestrategen aber auch die Politik verantwortlich.

Der Gesetzgeber hat bisher ausgerechnet das klimaschädlichste Verkehrsmittel nahezu ungeschoren gelassen", kritisierte Miller. Die Erhebung einer Mineralöl- und Ökosteuer auf Flugkerosin sei aus Klimaschutzgründen überfällig, doch im Klimaschutzprogramm der Bundesregierung, das kommende Woche im Kabinett beschlossen werden soll, fehlten Pläne hierzu bisher komplett. Hier müsse die Regierung nachbessern. Aber auch aus finanzpolitischer Sicht sei Handeln angesagt. "Der Fiskus kann allein durch eine Streichung der Privilegien für das Flugzeug jährlich eine Milliarde Euro einnehmen, die sinnvoll für Effizienz- und Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden können", so Miller.
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