Als Einleittemperatur seien 30 Grad Celsius seitens des Betreibers Vattenfall Europe AG beantragt, so der NABU. „In dem übermäßig aufgeheizten Wasser würden die abgestorbenen Tiere zu einer weiteren Sauerstoffzehrung beitragen“, erläutert Tobias Ernst, Referent für Gewässerschutz beim NABU Hamburg. „Im Sommer dürften laut Stellungnahme der Wassergütestelle Elbe Gewässer aber nicht über 28 Grad Celsius und im Winter nicht über 10 Grad Celsius erwärmt werden. Sonst kann der Schutz der Fischfauna nicht gewährleistet werden.“ Der Kraftwerksbetrieb hätte auch überregional negative Auswirkungen in der Elbe, schließt die Wassergütestelle ihre Stellungnahme ab, die Wärmebelastung müsste deutlich reduziert werden. Ernst: "Vattenfall kocht uns hier eine große Fischsuppe, wir können dazu nur 'Mahlzeit' sagen, wenn das so kommt." Die negativen Aspekte für die Fische und Kleintiere in der Elbe blieben nicht auf die Einleitstelle begrenzt. „Das bestehende Sauerstoffdefizit vor Blankenese würde sich sicher ebenfalls noch ausweiten“ ist der Gewässer-Experte besorgt. „So entsteht eine Todeszone, eine chemische Barriere, die Wanderfischarten vom Aufstieg in den Elboberlauf abhält." Es sollte noch einmal abgewogen werden, ob Kühltürme nicht die umweltverträglichere Lösung in diesem Falle sind.
Der NABU lehnt den Neubau des Kohlekraftwerks weiterhin aus Klimaschutzgründen ab. "Wenn Ole von Beust sagt, er könne den Kraftwerksneubau nicht verbieten, dann liegt er vielleicht richtig", so Rolf Bonkwald, Vorsitzender des NABU Hamburg. "Allerdings hat er es mit in der Hand, die Gebühren für die Wasserentnahme auf die Höhe der Nachbarländer anzupassen. Dann rentiert sich das Kraftwerk für Vattenfall möglicherweise nicht mehr.“ In Bremen haben sich die Stadtwerke gerade aus Rentabilitätsgründen gegen den Neubau eines Kohlekraftwerks entschieden.