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NABU bringt bei Gewässernachbarschaftstagen naturnahe Bäche zurück in die Stadt

(lifePR) (Hamburg, )
Am vergangenen Samstag, 25. August renaturierten ehrenamtliche Naturschützer des Naturschutzbundes NABU, Jugendliche des Rückenwind e.V. und Anwohner den Jenfelder Bach zwischen Manshardtstraße und Fuchsbergredder. Ziel dieses Gewässernachbarschaftstages war es, ein naturnahes Bachbett zu schaffen, das Insektenlarven, Muscheln, Krebsen, Fischen und Wasserpflanzen Lebensraum bietet. Hierzu bauten die Helfer in den Stadtbach Strömungslenker aus Kies, Geröll und Holz ein.

Der Einsatz fand in Zusammenarbeit mit dem Fachamt "Management des öffentlichen Raumes" des Bezirkes Hamburg-Mitte statt und wurde von der Vattenfall Europe Umweltstiftung gefördert.

Nun hoffen die Aktiven darauf, dass das Bachbett eine ähnlich positive Entwicklung nimmt, wie ein Teilstück der Mittleren Bille im Stadtteil Lohbrügge. Vor einem Jahr hatte dort ein Gewässernachbarschaftstag mit ähnlichen Maßnahmen stattgefunden. Heute können die Spaziergänger im Bach wieder eine große Zahl von Jungfischen beobachten. Pracht- und Großlibellen schwirren über Schilfgras, breitblättrigem Rohrkolben und Blutweiderich.

Anke Pfistner, die den Einsatz für den NABU vorbereitet hat, erklärt: "Oft braucht es nicht viel, um in einem verarmten Bachprofil das Leben wieder zu erwecken. Steine und Totholz sind wie Möbel für die Bachbewohner. Sie sorgen dafür, dass es tiefe und flache Stellen gibt, Bereich mit stärkerer Strömung und Ruhezonen." Gerade diese Materialien wurden beim Ausbau der Gewässer in den letzten Jahrzehnten aus den Bächen genommen. Die Bäche wurden verbreitert und in das Gelände eingetieft, um Hochwasser möglichst schnell abzuführen.

Ergebnis ist, dass das Wasser bei trockener Witterung im überbreiten, künstlichen Gewässerprofil nahezu still steht. Das flache, langsam fließende Wasser heizt sich dabei in der Sonne stark auf. Fische und Kleintiere leiden dann unter Temperaturstress und können an Sauerstoffmangel verenden. Durch die Strömungslenker wird das überbreite Bachbett eingeengt, so dass das bei geringer Wasserführung vorhandene Wasser schneller fließt sowie kälter und sauerstoffreicher bleibt. Gleichzeitig bilden sich hinter den Strömungslenkern Ruhezonen, in denen sich Wasserpflanzen dauerhaft halten können.

Diese sind selbst wieder Voraussetzung für das Vorkommen einiger Schnecken und Insektenlarven. Das ganze Bachbett wird abwechslungsreicher - neue Lebensräume für spezialisierte Arten entstehen. Im Projekt "Gewässernachbarschaftstage für Hamburg" führt der NABU in allen Bezirken Hamburgs Einsätze mit ehrenamtlichen Aktiven durch. Die insgesamt zehn Aktionstage werden unterstützt von der Vattenfall Europe Umweltstiftung, die mit Ihrem Engagement auch die Zusammenarbeit zwischen den für die Gewässer verantwortlichen Bezirksverwaltungen und den Anwohnern fördern möchte.
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