Die Ärzte der Universitätsklinik Regensburg und der orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach haben bereits gemeinsame multimodale Konzepte für Krebspatienten entwickelt, in denen die Kompetenz unterschiedlicher Fachrichtungen in der Therapie gebündelt wird. Eine Zusammenarbeit, die sich im Interesse der Patienten bereits als außerordentlich effizient erwiesen hat – mit dem übergeordneten Ziel Onkologische Spitzenmedizin für Ostbayern bereitzustellen.
Mehr Überlebenschancen durch spezialisierte Zentren
Beim Symposium am 17. Mai in Regensburg wurde die weitere Optimierung der Zusammenarbeit zwischen den medizinischen Fachgebieten der Unikliniken diskutiert. „Studien aus Deutschland, den skandinavischen Ländern und Großbritannien bestätigen, dass Patienten beispielsweise bei einer Therapie in spezialisierten Zentren für Knochenkrebsbehandlung eine deutlich höhere Überlebenschance haben“, sagte Professor Hillmann. Auch die Wahrscheinlichkeit, trotz bösartigem Tumor das Bein oder den Arm operativ erhalten zu können, sei deutlich höher, wenn die Behandlung in einem ausgewiesenen Zentrum erfolgt.
Hillmann plädierte bei der Konferenz deshalb für eine Qualifizierungsoffensive auf dem Gebiet der Knochentumor-Spezialisten. „Routine erhöht die Heilungschancen“, sagte Professor Hillmann. Deshalb gelte: Ab 100 Operationen in einer Klinik steigt die Überlebenschance signifikant und reduziert sich das Risiko von unnötigen Amputationen.
Therapiezentrum Bad Abbach schließt Versorgungslücke in Bayern
Vor allem im Bereich der Tumor-Orthopädie fehlt es deutschlandweit an Spezialisten und Behandlungseinrichtungen. Dies führt Professor Hillmann zufolge oft zu Fehldiagnosen und damit unnötigen, teuren Überbehandlungen von Patienten mit gutartigen Tumoren im Knochen- und Gelenkbereich. „Mein Ziel ist es, mit dem Therapiezentrum in Bad Abbach hier weit über die Region hinaus eine Versorgungslücke zu schließen“, so der Mediziner. „Oft sind jüngere Menschen betroffen, die unerwartet Knochenschmerzen oder Knochenbrüche erleiden. Dann ist es wichtig, sofort an den richtigen Spezialisten zu kommen und nicht erst wie ein Unfallpatient behandelt zu werden“, so Professor Grifka. Auch gebe es eine Vielzahl anderer Krebserkrankungen mit Absiedlungen in die Knochen. Auch für solche Patienten biete Bad Abbach die richtige Behandlung. Die interdisziplinäre Intensivierung der Kooperation mit der Universität Regensburg soll das Therapiespektrum ergänzend optimieren.
Das neue Zentrum zur Behandlung von Knochenkrebs in Bad Abbach füllt Klinikdirektor Professor Grifka zufolge für ganz Bayern eine gravierende Versorgungslücke. „Wir sehen uns als Partner der niedergelassenen Ärzte. Deshalb überweisen uns auch viele Ärzte und Kliniken Patienten mit Knochentumoren. Je schwerwiegender eine Erkrankung, umso wichtiger ist es, den richtigen Spezialisten zu finden und schnellstmöglich die Behandlung einzuleiten“, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka, Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik Bad Abbach. Mit Prof. Dr. Axel Hillmann sei nun ein ausgewiesener, international anerkannter Experte für Tumore an Knochen und Muskulatur in Bad Abbach.
Kapazitätsziel: 500 Patienten pro Jahr
100 Tage nach Eröffnung ist das Behandlungszentrum in Bad Abbach laut Klinikleitung mit fünf bis sechs Patienten pro Operationstag ausgelastet. Jetzt sollen die Kapazitäten auf 500 Patienten im Jahr erhöht werden. „Trotzdem: Jeder, der eine Tumordiagnose am Knochen hat, kann auch trotz Auslastung jederzeit zu uns kommen“, sagt Professor Hillmann.
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