Schon 2008 wurden die beiden medizinischen Fachbereiche zur Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie zusammengelegt. „Deutschland hat mit der Zusammenlegung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie sowie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie damals nachvollzogen, was weltweit Standard ist: eine gemeinsame Fachvertretung für die Knochen- und Gelenkbehandlung“, sagt Prof. Dr. Joachim Grifka, der auch der Gründungspräsident der gemeinsamen Dachgesellschaft war.
Großer Versorgungsbedarf und wichtige Notfallversorgung
Zum Behandlungsfeld der Orthopäden zählen heute Volkskrankheiten, die viele Millionen Menschen betreffen: Arthrose (ca. 15 Millionen Betroffene), Osteoporose (ca. 9 Millionen Betroffene), Wirbelsäulenbeschwerden (ca. 20 Millionen Betroffene).
Dazu kommen die Behandlung von akuten Knochen- und Gelenkbeschwerden, angeborenen und wachstumsbedingten Beschwerden sowie vielfältige Abnutzungserscheinungen, die durch die steigende Lebenserwartung weiter zunehmen werden.
Im Bereich der Unfallchirurgie verfügt Deutschland über ein beispielhaft organisiertes und ausgestattetes Notfallsystem. Die Unfallchirurgie hat ihren Schwerpunkt in der Behandlung von Verletzungen am Bewegungssystem von Kindern bis zu Senioren. „Unser gemeinsames Ziel für die Zukunft ist die Therapie aus einer Hand für den Patienten“, sagt Professor Dr. Ulrich Stöckle, Direktor der BG-Unfallklinik in Tübingen und zusammen mit Professor Grifka einer der beiden Kongresspräsidenten bei der 64. Jahrestagung des VSOU in Baden-Baden.
Der Kongress der Süddeutschen Orthopäden und Unfallchirurgen ist ein Beispiel, wie zwei Kongresspräsidenten gemeinsam den gesamten Versorgungsbereich abdecken.
Ziel: Optimierungspotenzial nutzen
Bislang gebe es im Alltag gelegentlich Asymmetrien in der Weiterbildung bei Orthopäden und Unfallchirurgen oder Diskussionsbedarf bei der Besetzung von Positionen und bei den Zuständigkeiten im Klinikalltag, so Stöckle. Mit der Intensivierung der Zusammenarbeit in allen Bereichen der Knochen- und Gelenkbehandlung ließen sich viele dieser Unschärfen beseitigen.
So soll nach den Vorstellungen der VSOU in Zukunft erst nach dem Facharzt eine Spezialisierung der Ausbildung in Bereichen wie spezielle Unfallchirurgie, spezielle Orthopädie, Kinderorthopädie, Rheumaorthopädie, physikalische Therapie oder Handchirurgie stattfinden.
Vorteil für die Patienten: Therapien aus einer Hand
Mit der Vereinfachung der Strukturen wollen Orthopäden und Unfallchirurgen vor allem auch die international führende Position der deutschen Ärzte auf dem Gebiet der Behandlung von Unfallverletzungen und der orthopädischen Erkrankungen allgemein auch für die Zukunft sicherstellen – sowohl bei konservativen wie auch bei chirurgischen Therapien, meint Grifka.
Größter Nutzen für die Patienten aus dieser Strukturverbesserung: Sie brauchen in Zukunft auch bei komplizierten Erkrankungen im Bewegungssystem nur noch einen ärztlichen Ansprechpartner und finden leichter den richtigen Spezialisten, der sowohl die Techniken der Orthopädie als auch die Unfallchirurgie beherrscht.
Gemeinsame Kongresse und das gemeinsame Ausbildungskonzept sollen dabei das medizinische Versorgungsniveau auf höchstem Qualitätsstandard sicherstellen.
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