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Donaukreuzfahrten: 2016 könnte zum neuen Rekordjahr werden

Bilanz: Mehr als 3.000 Kreuzfahrtschiffe legten 2015 in Regensburg und Passau an. Besonders bei Amerikanern und Australiern erfreuen sich die Touren auf Mitteleuropas längstem Strom weiter wachsender Beliebtheit

(lifePR) (Regensburg/Passau, )
Auf der Donau zwischen Regensburg und Passau wird es immer enger: Immer mehr internationale Gäste, gönnen sich den Luxus, auf Komfort-Hotelschiffen durch eine der schönsten Flusslandschaften Europas zu gleiten. 2015 legten in Passau, das sich zum Zentrum der Flusskreuzfahrten auf Mitteleuropas längstem Strom entwickelt hat, mehr als 2.300 Schiffe an. In Regensburg waren es rund 900. Dass die bisherige Allzeit-Bestmarke aus dem Jahr 2014 nicht übertroffen wurde, lag nach Einschätzungen von Touristikern einzig und allein an der Trockenheit: Monatelanges Niedrigwasser sorgte dafür, dass viele Passagiere den Weg von Regensburg nach Passau mit dem Bus zurücklegen mussten. Macht das Wetter den Reedereien keinen Strich durch die Rechnung, dann könnte 2016 zum neuen Rekordjahr werden.

Einst reisten vor allem gekrönte Häupter auf der „Straße der Könige“ durch Ostbayern, wie die Donau zwischen Regensburg und Wien genannt wird. Vor etwas mehr als 150 Jahren war auch Elisabeth, die Tochter des bayerischen Herzogs Max, per Schiff auf der Wasserstraße unterwegs, um dort Kaiser Franz Joseph I. zu heiraten — als Kaiserin Sissi ging sie in die Geschichte ein. In Ostbayern sind die historischen Parallelen zum Tourismus-Renner geworden: Donau-Kreuzfahrten auf den Spuren von Sissi haben Hochkonjunktur. An den Passagierschiffländen in Regensburg und in Passau parken heute zahllose luxuriöse, bis zu 135 Meter lange Flusskreuzfahrtschiffe mit deutschen, schweizerischen, russischen, österreichischen, holländischen und ungarischen Flaggen — mittlerweile regelmäßig in Zweierreihen.

Zum Drehkreuz der Schiffstouristen aus ganz Europa hat sich die niederbayerische Drei-Flüsse-Stadt Passau entwickelt. Rund 320.000 Gäste gingen dort 2015 von Bord der 2.342 Schiffe. Damit lag die Zahl wegen des monatelangen Niedrigwassers zwar knapp unter dem Rekord von 2014, als 2.418 der Donau-Kreuzer in Passau Station machten. In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Zahl der Kreuzfahrer in Passau jedoch verzwanzigfacht — für die neunziger Jahre weisen die Statistiken Gästezahlen von lediglich 15.000 pro Jahr auf. „Besonders der Bereich der Kreuzfahrten trägt wesentlich dazu bei, dass wir bundesweit beim Tourismus immer wieder Spitzenpositionen im Vergleich zu anderen mittleren Städten einnehmen“, sagt Passaus Oberbürgermeister Jürgen Dupper.

Rund 150 Kreuzfahrtschiffe werden auch in dieser Saison auf der bayerischen Donau unterwegs sein, so das Fazit der diesjährigen Liegeplatzkonferenz der Stadtwerke Passau. Um Passagieren weiterhin ein möglichst entspanntes Urlaubserlebnis zu bieten, investieren Regensburg und Passau kräftig in die Infrastruktur: Passau richtete einen zusätzlichen Service-Punkt ein und verlegte den Frachthafen, um mehr Passagierschiffen Platz zu bieten. Ein kleiner Teil der Flusstouristen wird dennoch ab dieser Saison etwa 25 Kilometer südlich im oberösterreichischen Engelhardszell von Bord gehen, um die Drei-Flüsse-Stadt zu entlasten. Regensburg will bis zur Fertigstellung des neuen „Museums der Bayerischen Geschichte“ im Jahr 2018 rund 13 Millionen Euro investieren, um die Donaupromenade als „Visitenkarte“ für die Kreuzfahrer attraktiver zu machen.

Die Investitionen haben einen guten Grund: Die oft aus Australien oder den USA stammenden Kreuzfahrer sind zum Millionengeschäft für den Tourismus in Regensburg und Passau geworden. „Studien zufolge gibt ein einzelner Kreuzfahrttourist im Schnitt 30 bis 50 Euro pro Tag für Stadtführungen, Souvenirs, Taxis oder Cafébesuche aus“, sagt Karin Moro von der Bayernhafen-Gruppe, die unter anderem gemeinsam mit der Stadt die Anlegestelle Regensburg betreibt. Die internationalen Gäste seien zudem „Werbeträger“, die die besuchten Städte in ihrer Heimat bekannt machen. „Häufig planen Flusskreuzfahrer einen weiteren Besuch mit mehr Zeit ein“, so Moro.

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