In diesem Jahr gehen die Saatgut-Experten der Forstsaatgut-Beratungsstelle (fsb) im Forstamt Oerrel von einer Buchenvollmast aus. „Wir planen in diesem Jahr zwischen 18 und 20 Tonnen Bucheckern im niedersächsischen Landeswald zu ernten“, so Andreas Preuß, Leiter der fsb in Oerrel. „Aus einer Tonne Bucheckern können 1 000 junge Buchenpflanzen entstehen“.
Um hochwertiges Buchensaatgut für die Forstbaumschulen zu ernten, werden unter den Altbuchen große Netze ausgelegt. Wenn die Bucheckern im September/Oktober reif sind, öffnen sich die Kapseln und die braun glänzenden, dreikantigen Früchte fallen in die Netze. Nur die Bucheckern vitaler und gesunder Buchen aus zugelassenen Erntebeständen dürfen als Saatgut geerntet werden.
Die in den Netzen gefangenen Bucheckern werden bereits im Wald von groben Verunreinigungen befreit. In der Forstsaatgut-Beratungsstelle (fsb) im Forstamt Oerrel wird das hochwertige Saatgut gereinigt, nachgereift, verkauft – oder für die nächsten Jahre in Kühlkammern eingelagert, denn der Vorrat muss Jahre mit spärlicher Ernte überbrücken.
Aus einem Teil der Bucheckern-Ernte lassen die Niedersächsischen Landesforsten sich durch heimische Forstbaumschulen junge Buchen in Lohnanzucht heranziehen, um sie in den nächsten Jahren wieder in den niedersächsischen Landeswald zu verpflanzen. Die Landesforsten pflanzen jährlich rund 4 Millionen junge Bäume, um die Laubmischwälder im Rahmen der langfristigen ökologischen Waldentwicklung weiterauszubauen.
Die natürliche Verbreitung der Samen erfolgt häufig über Eichhörnchen, Eichelhäher und Tauben. Bucheckern bilden im Herbst besonders
für Kleinsäuger, Vögel, Wildschweine, Rotwild und Damwild eine wichtige Nahrungsgrundlage.