Für Initiator Jörg Herbort stand sofort fest, dass er den Menschen im Hochwassergebiet helfen muss. „Als ich das Leid dann mit eigenen Augen gesehen habe, war mir klar, dass ich hier nicht zum letzten Mal geholfen habe“, schildert Herbort seine Erlebnisse vor Ort. Also organisierte er weitere Spendenaktionen.
„Wir hörten von der Aktion und haben gleich entschieden, dass sich auch die Landesforsten mit einer Spende beteiligen. Daraufhin habe ich Kontakt zu Jörg Herbort aufgenommen“, berichtet Henning Schmidtke, Forstamtsleiter des Forstamtes Nienburg. „Die Not in den Überschwemmungsgebieten ist so groß, dass jede Hilfe gebraucht werden kann. Und da viele Häuser zerstört wurden, kann eine ordentliche Bauholzspende sicher einigen Menschen gut helfen.“ Das Forstamt suchte also passendes Fichtenholz und erntete es.
Als Partner für die Hilfsaktion erklärten sich gleich zwei schlagkräftige Unternehmen aus der Region bereit: Die Firma Scharnhorst stellt zunächst 30 Kubikmeter Schnittholz aus Fichte zur Verfügung und erhält dafür Frischholz aus dem Wald des Forstamtes Nienburg. So kommen zwar nicht dieselben Stämme im Ahrtal an, die zu diesem Zweck im Wald gefällt wurden. Aber dafür Dachlatten, Kanthölzer und Bretter, die schon ausreichend vorgetrocknet sind und sofort verwendet werden können.
Von der Firma Schlesselmann kommen ebenfalls 30 Kubikmeter Schnittholz sowie Brennholz. Außerdem transportiert sie das Holz mit zwei LKW ins Ahrtal. Für Schlesselmann ist es nun schon die zweite Tour dorthin. Eine Dritte Tour wird folgen. Dass sie sich an der Hilfsaktion beteiligt, ist für Geschäftsführer Ralf Schlesselmann selbstverständlich. Auch Friedhelm Mehring, Inhaber des Sägewerks Scharnhorst, stimmt ihm zu: „Natürlich helfen wir. Jeder kann in eine Notlage geraten. Und dann ist man dankbar für jede Unterstützung.“
Henry Haase, zuständig für den Holzverkauf im Nordbereich der Landesforsten, unterstreicht die Hilfsaktion: „Dank der grundsätzlich guten Vernetzung im Holzsektor lassen sich eben auch solche Projekte schnell und unkompliziert verwirklichen. Wir freuen uns, dass wir den Menschen in den Überflutungsgebieten helfen können.“
Alle Akteure betonen die Bedeutung der Hilfe für die Flutopfer. „Vor allem Sachspenden wie zum Beispiel Baustoffe werden dringend benötigt. Auch wenn das Thema aus den Medien fast wieder verschwunden ist: Die Folgen des Hochwassers wird die Menschen dort noch jahrelang begleiten“, appelliert Jörg Herbort.