Rund 4000 Quadratmeter ist das Gebiet groß, das noch weitere seltene Pflanzenarten beherbergt. Auch der Wacholder fühlt sich auf der Wiese oberhalb von Warbsen wohl. "Die Beeren sind allerdings nur so groß wie ein Pfefferkorn", sagt Sebastian Budde. Der Geschäftsführer der Weserbergland-Spirituosen hatte zwar 100 Kilogramm auf der Fläche in Handarbeit geerntet. "Am Ende bleiben davon nach Sortieren und Aussieben nur noch 50 Kilogramm übrig", so Budde weiter. Er schätzt das Alter der Wacholdersträucher hoch ein, denn die Beeren sind auffällig klein. Doch vom Ergebnis des Premium-Destillats ist Budde freudig überrascht: "Unser Manufakturprodukt hat aufgrund des Alters der Sträucher einen besonders fein ausbalancierten Wacholder-Geschmack mit einer subtilen Citrus-Note, ähnlich wie beim Gin, bei dem jedoch Zitronenschale zugesetzt wird", beschreibt Budde den Brand seines Jahrgangs 2014.
Forstamtsleiter Walter Hennecke sieht in der Zusammenarbeit mit der Weserbergland-Spirituosen GmbH drei Gewinner: "Wir pflegen das Schutzgebiet, erhalten seltene Tier- und Pflanzenarten und bewahren eine alte Kulturlandschaft. Die Brennerei erzeugt aus den Wacholderbeeren ein regionales Produkt, das mit dem Label "Echt Solling-Vogler" ausgezeichnet ist. Und drittens tragen die Beweidung des Kalkmagerrasens, die Beerenernte, Verarbeitung und die Vermarktung des Destillats dazu bei, dass Arbeitsplätze und Wertschöpfung in der Solling-Vogler-Region erhalten bleiben", argumentiert der Leiter des Niedersächsischen Forstamtes Neuhaus.