"Bevor 2002 der erste FriedWald in Bramsche bei Osnabrück eröffnete, mussten meine Vorgänger in den Landesforsten viele Widerstände und Vorurteile überwinden", beschreibt Hans-Martin Roese, verantwortlich für den Bereich FriedWald bei den NLF, den schwierigen Start in Niedersachsen. Aber die Nachfrage in der Bevölkerung nach Waldbestattungen stieg stetig und lies die Kritiker zunehmend verstummen. Von 2002 bis 2012 wurden insgesamt 11 FriedWälder mit durchschnittlich 50 Hektar Größe in den Niedersächsischen Landesforsten eröffnet.
"Ein würdevolles Grab inmitten der Natur entspricht mittlerweile den Vorstellungen vieler Menschen, es zeigt sich eine zunehmende Akzeptanz der Waldbestattung", erläutert Roese den gesellschaftlichen Wandel in der Bestattungskultur. Der Wunsch nach einem individuellen Ort des Gedenkens im Wald gewinnt weiter an Bedeutung. Im Unterschied zum klassischen Friedhof gibt es in den FriedWäldern keine geharkten Wege oder Grabschmuck, denn die Grabpflege übernimmt die Natur. An die Verstorbenen erinnern die individuell ausgesuchten Bäume und auch kleine Namenstafeln an den Bäumen statt großer Grabsteine. Auch gilt hier keine Mindestruhezeit von 20 Jahren, sondern die Ruhestätte in einem FriedWald wird für bis zu 99 Jahren erworben. Aktuell arbeiten die Landesforsten daran, weitere FriedWald-Standorte in Niedersachsen in Zusammenarbeit mit örtlichen Kommunen auszuweisen.
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