Der Harz scheint dagegen glimpflicher davon gekommen zu sein. Hier überwiegen Einzel- und Nesterwürfe, die sich in Summe über die vier Harzforstämter auf rund 200.000 Kubikmeter belaufen. Damit bestätigt sich die bisherige Prognose der Landesforsten, wonach sich die Schäden in Südniedersachsen konzentrieren, während nördliche Landesbereiche weitgehend verschont blieben.
„Die meisten Straßen sind nun wieder passierbar. Die Arbeiten auf den Waldwegen werden noch einige Wochen in Anspruch nehmen.“ erläutert Klaus Jänich, Vizepräsident der Landesforsten den Stand der Aufräumarbeiten. Unterstützt werden die Landesforsten aus der Luft: Zur weiteren Abschätzung des Schadensausmaßes werden die noch unzugänglichen Waldgebiete in den kommenden Tagen beflogen. Bisher gehen die Landesforsten davon aus, dass im Landeswald insgesamt rund 950.000 Kubikmeter überwiegend Nadelholz geworfen wurden. Deren Aufarbeitung wird wohl erst in Monaten abgeschlossen sein. Die Gefahr herabstürzender Äste und nachbrechender Bäume besteht indessen fort. Auf Waldbesuche gerade in den besonders betroffenen Bereichen sollte deshalb zunächst verzichtet werden.
„Die Wetterkapriolen haben unser Tun gerade in letzter Zeit stark beeinflusst“ erinnert Jänich an das vergangene Jahr 2017. Nach trocken-warmem Frühjahr folgten Hochwasser und Starkniederschläge im Sommer und zuletzt die beiden Stürme Xavier und Herwart, die örtlich deutliche Spuren im Wald hinterlassen hatten. „Uns beschäftigt jetzt zunächst die Beseitigung der Folgen und die Aufarbeitung der Schäden. Bei der Wiederaufforstung haben wir den Klimawandel im Blick und legen Wert auf stabile Mischwälder.“ Die Landesforsten planen in den nächsten Jahren vor allem die jetzt stark betroffenen Nadelholzbestände im Zuge der Ernte mit weiteren Baumarten anzureichern und dadurch zu stabilisieren.