"Bedingt durch den Klimawandel", so Wollborn, "funktionieren natürliche Abwehrmechanismen der Bäume gegen Schadorganismen nur noch eingeschränkt." Forstschutzexperte Dr. Michael Habermann, Leiter der Abt. Waldschutz in der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt, erklärte den Teilnehmern, dass insbesondere der "Frostspanner" für den teilweise extremen Blattverlust an älteren Eichen verantwortlich ist. Der starke Blattfraß führe dazu, dass sich die durch fehlende Niederschläge im Frühjahr ohnehin gestressten Bäume, kaum erholen können, wodurch mittlerweile ganze Eichenbestände in Auflösung begriffen sind.
Daher habe man sich bereits im Frühjahr 2012 nach intensiver Abwägung zu einer Behandlungsaktion per Helikopter entschieden. Dabei wurden sowohl naturschutzfachliche als auch Aspekte des Gesundheitsschutzes streng beachtet und nur ein sehr geringer Teil der Eichenbestände in Niedersachsen ausgewählt. Die Auswertungen zeigen, dass es den behandelten Eichenbeständen besser geht, während in den nicht behandelten Wäldern die Absterbeprozesse weiter voranschreiten.
Leider weisen die ersten Prognosen für das Jahr 2013 darauf hin, dass wiederum eine hohe Dichte von schädigenden Insekten zu erwarten ist. Den Niedersächsischen Landesforsten ist allerdings sehr daran gelegen, eventuell erforderliche Maßnahmen zum Erhalt der ökologisch wertvollen Eichenwälder möglichst im Einvernehmen mit allen Beteiligten durchzuführen. Auch der kürzlich erschienene Waldzustandsbericht der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt macht den Ernst der Lage bei den Eichen deutlich.
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