Das stärkste Werbewachstum in den ersten sechs Monaten des Jahres 2007 weist die Pkw-Branche mit einem Plus von 107 Millionen Euro auf, was einer Steigerung von 14,8 Prozent auf 832 Millionen Euro entspricht. Der mit Abstand größte Werbungtreibende des Pkw-Marktes war dabei der Automobilkonzern Toyota mit Gesamt-Spendings von 94 Millionen Euro, der zu Beginn des Jahres die bislang größte Plakatkampagne aller Zeiten in Deutschland für die Einführung seines Mittelklasse-Modells Auris geschaltet hatte. „Mit den insgesamt recht moderat wachsenden Werbeetats der großen Automobilkonzerne werden die jeweiligen Modelloffensiven oder Imagekampagnen unterstützt. Nach den insgesamt guten Pkw-Verkaufszahlen des zweiten Halbjahres 2006 läuft der Kfz-Markt in den ersten Monaten 2007 schleppend an, obwohl die wirtschaftlichen Eckdaten und das Konsumklima insgesamt positiv sind. Das ist sicherlich auch ein Grund, warum die Automobilkonzerne jetzt den Markt verstärkt werblich ankurbeln“, so Ludger Wibbelt.
Werbeintensivste Branche bleibt jedoch der Handel mit 886 Millionen Euro und einem Plus von 4,0 Prozent, wobei das Wachstum auf die gesteigerten Werbeinvestitionen der Einkaufsgenossenschaften sowie Verbrauchermärkte zurückzuführen ist und nicht wie in der Vergangenheit vorwiegend von den Discountern oder Technik-Kaufhäusern getragen wird.
Weniger Werbeaufwendungen wurden überraschenderweise von der Telekommunikationsbranche getätigt. Mit einem Minus von knapp 21 Millionen Euro (minus 5,1 Prozent) senkten die Telekommunikationsunternehmen ihre Werbeinvestitionen auf 383 Millionen Euro. Diese Einbußen wurden maßgeblich von den Unternehmen T-Online und T-Mobile geprägt, die ihre Werbeaufwendungen in diesem Bereich zusammen um knapp 57 Millionen Euro reduzierten. Ludger Wibbelt: „Trotz der momentanen werblichen Zurückhaltung der Telekommunikationskonzerne wird die erwartete Konsolidierungsphase auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt noch etwas auf sich warten lassen. Die kontinuierliche Einführung neuer Tarife, Produkte und Services zwingen die Anbieter nahezu ihren Werbedruck wieder zu erhöhen.“
Sinkende Werbeaufwendungen wurden allerdings auch noch in einigen anderen Bereichen registriert. Eine besonders drastische Entwicklung gab es dabei in der Branche Telefon- und Faxdienste: Hier wurden die Werbeaufwendungen um 24 Millionen Euro reduziert.
Analog der Entwicklung im ersten Quartal 2007, konnten mit Ausnahme der Publikums- und Fachzeitschriften die anderen klassischen Medien im ersten Halbjahr 2007 ihre Bruttowerbeumsätze steigern. Die Bruttowerbeinvestitionen verteilten sich auf die einzelnen Mediengattungen dabei wie folgt: Die höchsten Werbeumsätze in den klassischen Medien verbuchte von neuem die Fernsehwirtschaft mit 4,2 Milliarden Euro. Dieses entspricht einem Wachstum von 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Werbeeinnahmen der Tageszeitungen wuchsen um 3,2 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro, wobei Rubrikenanzeigen in der Nielsen Media Research Statistik nicht einbezogen werden. Publikumszeitschriften verzeichneten bei einem Werbeumsatz von 2,0 Milliarden Euro einen leichten Rückgang von minus 0,6 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2006. Fachzeitschriften verzeichneten eine Reduzierung ihrer Werbeerlöse um minus 1,1 Prozent auf 222 Millionen Euro. Das Medium Radio erzielte mit einem Plus von 7,5 Prozent insgesamt 645 Millionen Euro. Die Werbeeinnahmen von Plakat wuchsen um 17,1 Prozent auf 381 Millionen Euro.