Die Annerkennung zum Weltnaturerbe ist die höchste Auszeichnung, die eine Naturlandschaft erlangen kann. Das Wattenmeer ist weltweit einzigartig: Hier wechseln sich Ebbe und Flut alle sechs Stunden ab. Wenn sich die Nordsee zur Ebbe zurückzieht, können Urlauber mit qualifizierten Wattführern über den Meeresboden vom Festland zu Inseln und Halligen wandern und die einzigartige Welt der Meeresbewohner und der zahlreichen Wasservögel entdecken. Aus gebührender Entfernung können sogar Seehunde beobachtet werden, die sich auf einer Sandbank sonnen.
Voraussetzungen für die Aufnahme eines Gebietes in die Welterbeliste sind sein außergewöhnlicher universeller Wert, seine Unversehrtheit und dass der Schutz des Gebietes gewährleistet ist. Das Wattenmeer erfüllt sogar drei dieser Kriterien mit rund 10.000 Tier- und Pflanzenarten, die hier ihren Lebensraum haben. Jedes Jahr legen rund 10 bis 12 Millionen Vögel auf ihrer Durchreise von den Brutgebieten in Sibirien, Skandinavien oder Kanada zu ihren Überwinterungsgebieten in Westeuropa und Afrika oder zurück eine Rast im Wattenmeer ein. Nur hier finden sie genug Nahrung, um die Tausende von Kilometern lange Reise machen zu können.
Auf einmalige Weise zeigt sich hier, wie Pflanzen und Tiere sich an die ständig wechselnde Landschaft zwischen Ebbe und Flut anpassen. Das Wattenmeer ist eine sehr junge Landschaft mit Salzwiesen und Dünen, Wattflächen und Sänden, die durch Wind und Gezeiten ständig neu geformt wird. Trotz seines geringen Alters erzählt das Wattenmeer viel von der Erdgeschichte. Seine Entwicklung begann vor 10.000 bis 12.000 Jahren in der letzten Eiszeit und geht ständig weiter. Bis heute und manchmal innerhalb weniger Tage können Besucher im Wattenmeer selbst erleben, wie die natürliche Dynamik die Landschaft immer wieder neu gestaltet.
Als UNESCO-Welterbe werden einzigartige Naturphänomene und einzigartige menschliche Kulturleistungen ausgezeichnet, die von außergewöhnlicher Bedeutung sind und als Welterbe der gesamten Menschheit erhalten werden müssen. 1972 hat die UNESCO das Welterbeübereinkommen verabschiedet, in dem sich die Mitgliedstaaten verpflichten, das weltbedeutende Kultur- und Naturerbe innerhalb ihrer Grenzen zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Über 180 Länder haben dieses Übereinkommen inzwischen unterzeichnet, darunter die Niederlande und Deutschland.
Schleswig-Holsteins Umweltminister Dr. Christian von Boetticher wird die Entscheidung der UNESCO am 27. Juni in einer kleinen Feierstunde vor Vertretern der Region und der Presse am Leuchtturm in Westerhever würdigen und bekannt geben.
Alle Informationen zum Urlaub am Schleswig-Holsteinischen Wattenmeer gibt die Nordsee-Tourismus-Service GmbH, Tel. 01805/066077 (0,14 € / Min. in Deutschland, Mobilfunknetze abweichend), info@nordseetourismus.de, www.nordseetourismus.de