Die Wartezeit bis zum Behandlungsbeginn, oft sind es sechs Monate, ist das größte strukturelle Problem bei psychischen Erkrankungen. Bundesweit gibt es nach Ansicht des GKV-Spitzenverbandes zwar genug Psychotherapeuten, aber erstens sind sie nicht optimal verteilt und zweitens hat rund ein Fünftel von ihnen zwar eine volle Zulassung, arbeitet aber nur in Teilzeit.
„Die Politik hat auf dieses Problem mit veränderten Psychotherapie-Richtlinien reagiert“, erklärt Novitas BKK-Geschäftsbereichsleiterin Stefanie Eickmeier, „die einen schnelleren Zugang zum Therapeuten ermöglichen sollen. Inwieweit eine Verbesserung eintritt, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. Wir als einzelne Krankenkasse haben nur begrenzte Möglichkeiten. Aber die nutzen wir, um unseren Versicherten zu helfen. Vorrangig gehen wir dabei auf Betroffene zu, die schon länger arbeitsunfähig sind, und vereinbaren in einem Beratungsgespräch eine individuelle Versorgungsplanung. Wenn alles so funktioniert, wie wir uns das vorstellen, werden die Betroffenen schneller gesund, können wieder arbeiten und wir haben langfristig geringere Ausgaben, u. a. für Krankengeld.“