Wandern, Finken und Hochzeitsbrauchtum im Harz sind die Themenschwerpunkte dieser aktuellen Ausgabe 4/2008. Im Editorial einleitend daher das schöne Lied von "De Voggelhochtied".Prof. Dr. Lutz Wille, der bekannte Brauchtums- und Heimatforscher aus Benneckenstein, stellt dann als Vorabdruck aus dem in Kürze erscheinenden Buch "Buchfink und Mensch - Die Geschichte der Finkenliebhaberei im Harz" das Kapitel "Die Finkenliebhaberei in Mitteleuropa einst und jetzt" vor. Er geht dabei auf die landschaftlichen Passionen um das Finken-Brauchtum u.a. in Thüringen, dem Rheinland und Westfalen, in der Pfalz, in Nordfrankreich und Belgien und in Österreich ein. "Leider sei heute die Finkenliebhaberei vielerorts erloschen, ausgeübt wird sie noch in Belgien, in der Pfalz im Harz und in Oberösterreich"; ein wichtiges Brauchtumsbuch in seiner gründlichen Bearbeitung des zugänglichen Quellenmaterials. Otfried Allner aus Koblenz, ein begeisterter Harz-Wanderer, hat in köstlicher Manier 'Merkwürdiges und Lehrreiches aus alten Harzführern' zusammen getragen, dabei ist er auf die erstaunlichsten Dinge gestoßen: "Von den Weinen sind die roten in den besseren Häusern bei guten Preisen meist erträglich; weniger die weißen Weine! Ebenfalls bekommt man im Harz überall Bier, was aber einem bierverwöhnten Magen nicht immer zusagt" (1893). Diese Bücher sind großartige Zeitzeugen und spiegeln eindrucksvoll die damalige Zeit wider. Lesenswert ist auch die Bearbeitung von Rainer Kutscher (Lerbach) über eine Hochzeit 1852 im alten Lerbach, der der Sagenforscher und Schriftsteller Dr. Heinrich Pröhle zwei Tage lang beiwohnte und diese beschrieben hat, den dritten Tag schenkte er sich, "so voll von hervorquellender Volksfreude übersättigt". In Ostfälischem Platt klingt die August-Ausgabe von UH auch aus: "Tina will frien - un dä ganzen Vorbeholle hüte". Am Ende einer zweifelnden und warnenden Aussprache in der Großfamilie waren dann nach dem Auftritt des Bräutigams alle bürgerlichen Vorbehalte vom Tisch!Im Nationalpark-Forum findet sich ein interessanter Beitrag von Dr. Uwe Wegener zum berühmten Brockenurwald - er wird im nächsten Heft fortgesetzt.
"Unser Harz" ist über die Oberharzer Druckerei in Clausthal-Zellerfeld (Tel. 05323/2533, Fax -/2534; Mail:
fischerthielbar.clausthal@t-online.de) zu beziehen: Einzel - Heft 2,10 € + Versandkosten, Abopreis (12 Hefte ) 25,50 € inkl. Vkst.
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