Jeffrey Norris hat einen steinigen Weg hinter sich. Als Jugendlicher geriet der Nürnberger auf die schiefe Bahn und verlor innerhalb weniger Jahre nach zwei Schicksalsschlägen sein Augenlicht. Von da an musste er lernen, die Welt anders wahrzunehmen als mit den Augen. Bei einem Kuraufenthalt kam er erstmals mit dem Laufen in Berührung. Ein Hobbyläufer nahm ihn mit auf seinen morgendlichen Waldlauf und zeigte ihm, wie der Sport ungeahnte Kräfte wecken kann. Dies war der Startschuss für Jeffreys neues Leben: Seither trainiert er, wann immer er kann und ist nicht nur ein leidenschaftlicher Marathon- und Hindernisläufer, sondern auch Triathlet, Fallschirmspringer und Radrennfahrer geworden.
Jeffrey empfindet seine Erblindung nicht als Behinderung, sondern als Herausforderung. Mittlerweile gibt es kaum einen Marathon, Triathlon oder Ultralauf, bei dem er noch nicht an den Start gegangen ist: Vom Yukon-Arctic Ultra in Kanada bis hin zum 24-Stunden-Desert-Dash in Namibia oder die Challenge Roth im Juli diesen Jahres – überall war er schon dabei. Jede seiner sportlichen Etappen bringt ihn einen Schritt weiter.
Teamgeist steht für Jeffrey dabei an erster Stelle: „Nur mit Hilfe meines Teams kann ich meine sportlichen Ziele erreichen“, erzählt er. An seiner Seite trifft man stets einen Trainingspartner, der vor ihm auf dem Tandem sitzt, neben ihm läuft oder schwimmt und auf den er sich buchstäblich blind verlassen können muss. Denn seine Teampartner übernehmen für ihn den sehenden Part und müssen dabei stets hochkonzentriert sein, um Hindernisse rechtzeitig erkennen zu können. Bei seinen Läufen hat er meist mehrere Begleiter dabei, die sich abwechseln. Jeffrey Norris erklärt, warum: „Wer gerade nicht läuft, soll sich regenerieren, damit er während des Laufens wach und aufmerksam ist und sich voll auf mich einstellen kann.“
Natürlich gilt es hin und wieder auch, Rückschläge zu verkraften, wenn er – wie zum Beispiel beim 24-Stunden-Lauf am Seilersee im April diesen Jahres – ein Rennen nach einem Sturz abbrechen muss. Aber auch diese Rückschläge meistert Jeffrey Norris auf die sportliche Art: „Der Weg ist für mich wichtiger als das Ziel! Scheitern heißt für mich nicht, dass ich mein Ziel nicht erreiche. Ich kann nur immer wieder daraus lernen.“
Jeffrey Norris schmiedet viele Pläne, auch abseits vom Sport: Gerade lässt er sich zum Peer Counselor zertifizieren, um in Zukunft verstärkt als Berater tätig werden zu können. „Mir ist es wichtig, Barrieren abzubauen und behinderten Menschen Orientierung zu bieten“, so Norris. Außerdem arbeitet er an seinem ersten Buch.
Seit 2010 setzt Jeffrey Norris auf die professional socks von O-motion: „Passform und Material haben mich überzeugt. O-motion fühlt sich einfach gut an!“ Ofa Bamberg ist stolz, Jeffrey Norris seit vielen Jahren unterstützen zu dürfen und hofft, dass er mit O-motion viele weitere Herausforderungen meistern kann.