Regisseur Frank Lischka hielt, was er im Vorfeld versprochen hatte: "Wir können uns nicht mit traditionellen Spielen vergleichen. Wir wollen die jugendlichen Sportler ansprechen, ein sympathisches, schwungvolles Fest feiern." Rund 95 Prozent der 670 Bühnen-Darsteller waren Freiwillige, insgesamt mehr als 1.300 Personen - die Technik mit eingerechnet - zeichneten für das Gelingen der Eröffnungsfeier verantwortlich. Das knapp zweistündige Programm fand bei den 1059 Athleten aus 70 Nationen jedenfalls großen Anklang.
Gastgeber Österreich stellte mit 81 Aktiven am Bergisel bei weitem die größte Delegation. "Ein durchaus ungewohntes Gefühl, dass stolz macht", strahlte ÖOC-Präsident Karl Stoss. "Unser Bekenntnis zum Nachwuchs soll nachhaltige Erfolge bringen. Deshalb war es für uns selbstverständlich, möglichst viele junge Athleten hier an den Start zu bringen."
Für Tamara Grascher, Kapitän der Eishockey-Mädchen, geriet dieser Freitag, der 13., zum wahren Glückstag. Am Vormittag deklassierten Tamara und Kolleginnen im ersten Vorrundenspiel die slowakischen Mädchen mit 9:0, am Abend durfte die 17-jährige Kärntnerin die österreichische Fahne ins Bergisel-Stadion tragen.
Ski-Talent Christina Ager, 16-jährige Tirolerin aus St. Johann, sprach den Olympischen Eid der Athleten, Rodel-Coach Angelika Neuner, zweifache Medaillengewinnerin, den der Betreuer und Ski-Funktionär Peter Zenz gelobte für die Fairness aller Kampfrichter.
Weitere Highlights: Abfahrts-Olympiasieger Leo Stock wedelte den Bergisel-Auslauf mit Fackel herunter, die einstigen Skispringer-Rivalen Karl Schnabl und Toni Innauer marschierten Seite an Seite mit Karl Schranz, Edith Zimmermann-Rhomberg, Brigitte Habersatter-Totschnig und Josef Feistmantl mit der olympischen Flagge ins Stadion ein und übergaben die Fahne an die "Youth Olympic Games"-Starter Lukas Telsnig (Eishockey), Thomas Petutschnigg (Eisschnelllauf), Benjamin Maier (Bob), Nina-Larissa Wolfslast (Eiskunstlauf), Irena Brettbacher (Curling) sowie Miriam-Stefanie Kastlunger (Rodeln). Als Fackelläufer im Stadion fungierten die YOG-Botschafterin Yuna Kim, südkoreanische Eiskunstlauf-Olympiasiegerin von Vancouver 2010, Patrick Ortlieb, Sigried Wolf, Fritz Strobl und Doris Neuner.
Das Grande Finale lieferte ein wahrlich sporthistorischer Moment: Egon Zimmermann, Abfahrts-Olympiasieger 1964, entzündete die Olympische Feuerschale von 1964, Franz Klammer, Abfahrts-Olympiasieger 1976, jene der zweiten Olympischen Spiele in Innsbruck, ehe der Nordische Kombinierer Paul Gerstgraser die Flamme der 1. Olympischen Jugend-Winterspiele entfachte.
Innsbruck mutiert damit zur ersten Stadt weltweit, die zum 3. Mal das Olympische Feuer für zwei Wochen beheimatet. "Eine große Verpflichtung und eine Ehre", freute sich ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel.
Ab morgen, Samstag, kann's so richtig losgehen, steigen die ersten sechs der insgesamt 63 Medaillen-Entscheidungen.