Durch Bewegung die Entwicklung fördern
Durch Bewegung werden bereits in den ersten Lebensjahren die Motorik, die Koordination, das Sozialverhalten und die Kommunikation geschult. Während für Erwachsene eine zwei- bis dreimalige körperlich Belastung von ca. 45-60 Min. pro Woche ausreicht, um körperlich leistungsfähig zu bleiben, brauchen Kinder zum Aufbau ihrer organischen Funktionen täglich mindestens zwei bis drei Stunden Bewegung. „Schon über einfache Spiele oder spannend verpackte Aufgaben im Alltag können Eltern motorische Fähigkeiten auf spielerische Art und Weise fördern“, rät Dr. med. Waitz. „Durch einfache Bewegungsabläufe wie hüpfen, laufen, springen, rutschen, kriechen oder schaukeln wird die Motorik verfeinert und die Entwicklung des Gehirns angeregt.“ Probiert ein Kind viele unterschiedliche Bewegungsformen aus, erfährt sein Gehirn wesentlich mehr Anregung als das eines Kindes, das vor dem Fernseher sitzt. Aus diesem Grund sollten Kinder auch nicht zu früh auf eine bestimmte Sportart festgelegt werden und sich etwa bis zum achten Lebensjahr eher spielerisch als sportlich bewegen.
Wer „begreifen“ will, muss „greifen“ können
Für die meisten Erwachsenen bedeutet Lernen, still an einem Schreibtisch zu sitzen. Doch besonders bei Kindern hängt Lernen eng mit Bewegung zusammen: Sie begreifen die Welt im wahrsten Sinne des Worts mit allen Sinnen. Die Gehirnhälften arbeiten besser zusammen, wenn der Körper sich bewegt. Das Gehirn eines Säuglings besteht bei der Geburt aus etwa 100 Milliarden Nervenzellen. Erst, wenn Nervenzellen miteinander verknüpft sind, sind sie funktionstüchtig und können Informationen weiterleiten. Diese Verknüpfungen, die so genannten Synapsen, entstehen durch äußere Reize. Kinder brauchen also eine Umwelt, die sie anfassen, fühlen, hören, riechen und in der sie Erfahrungen sammeln können, damit sie sich geistig entwickeln können. “Eltern, die ihr Kind fördern wollen, sollten jedoch nicht zu hohe Anforderungen an die Bewegungsfähigkeiten ihres Sprösslings stellen. Der Spaß an der Bewegung kann sonst schnell verloren gehen. Jedes Kind hat einen eigenen Charakter – und ein eigenes Bewegungsbedürfnis“, erklärt Dr. med. Waitz.
Kinder spielerisch fördern
Bewegung sinnvoll bei Kindern fördern, ist einfacher als es klingt: Selbst simple alltägliche Abläufe, wie Wäsche aufhängen oder Aufräumen, die auf den ersten Blick uninteressant erscheinen, lassen sich leicht in spannende Spiele verpacken. Wichtig ist dabei immer, dass das Kind den Spaß an der Bewegung nicht verliert und entsprechend seiner Fähigkeiten gefördert wird. Viele Tipps für Spielideen finden Eltern bei www.onmeda.de in der neuen Rubrik „Kinder in Bewegung“. Hier erfahren sie auch, wie sich Bewegung auf die Entwicklung der Motorik, des Sozialverhaltens und das Lernen auswirkt, welche Sportarten für Kinder geeignet sind und vieles mehr. Wer herausfinden möchte, ob sein Kind vielleicht zu viel Speck auf den Rippen hat, kann das mit dem speziell auf Kinder zugeschnittenen interaktiven Body-Mass-Index-Rechner leicht berechnen.