Bei der Melodie von "Kri-Kra-Krokodil, wir fahren mit dem Spielmobil" oder "Pi-Pa-Pelikan, Spielmobil geht ran" werden heute noch viele Mittvierziger wehmütig. Bis 1981 fuhr das Spielmobil mit den Stoffhunden Wuff und Biff sowie der Trickfigur Wummi durch die Lande, zeigte die Menschen, die am Wegesrand lebten und erzählte deren Geschichten. Mit dem Ende der Serie verlor sich auch die Spur des Opel Blitz - bis 2008 ein Autor der Zeitschrift Auto Bild den Opel Blitz in Namibia entdeckte. Auf verschlungenen Pfaden hatte es das Spielmobil in die 20.000-Seelen-Gemeinde Otjiwarongo im ehemaligen Deutsch-Südwest verschlagen.
In einer Gemeinschaftsaktion holten der Bayerische Rundfunk, Auto Bild und die Adam Opel GmbH das feuerrote Spielmobil jetzt nach Deutschland zurück. Der noch immer fahrbereite Opel Blitz, Baujahr 1962, wird vom Opel Classic-Team so restauriert, wie er aus der TV-Sendung der 70er Jahre bekannt ist. Später soll er einen Ehrenplatz im Museum des Rüsselsheimer Autobauers bekommen. Zuvor setzt das Bayerische Fernsehen zu seinem 50. Geburtstag noch auf die Strahlkraft des wiederentdeckten Klassikers und auch der Axel-Springer-Verlag möchte das Spielmobil zu besonderen Anlässen wie Klassiker-Fahrten einsetzen. Das Bayerische Fernsehen hatte bereits am 10. März in seinem dritten Fernsehprogramm über die Wiederentdeckung und die Rückkehr des feuerroten Spielmobils berichtet.
Die Ursprünge des Opel Nutzfahrzeugbaus begannen bereits 1899. Mit der Fertigung eines Lieferwagens auf Basis des 3,5 PS starken Patentmotorwagens "System Lutzmann" legte Opel den Grundstein für eine lange Reihe erfolgreicher Nutzfahrzeuge, die heute Namen wie Movano und Vivaro tragen. Unter dem Namen Opel Blitz produzierte der erfolgreiche Automobilhersteller ab 1930 eine komplett neue Baureihe leichter und mittelschwerer Lkw. Mit zahlreichen Überarbeitungen und in vielen Varianten blieb der Opel Blitz bis 1975 im Programm. Insgesamt wurden 442.312 Exemplare des Modells in den Werken Rüsselsheim und Brandenburg gebaut.