- Premiere Anfang 2009 im Insignia: Kamera-Auge liest Schilder und erhöht Sicherheit
- "Opel-Eye" mit Doppelfunktion informiert über Tempolimits und Spurabweichung
- Neues System kommt zuerst im Insignia und bald auch in weiteren Opel-Modellen
Opel präsentiert eine Premiere: Eine Kamera mit Weitwinkel-Objektiv, zwischen Innenspiegel und Frontscheibe integriert, hilft Autofahrern mit zwei unterschiedlichen Funktionen: Die Schildererkennung liest Verkehrszeichen, die auf Tempolimits oder Überholverbote hinweisen, und zeigt sie in der Armaturentafel an. Außerdem alarmiert ein Spurabweichungsassistent den Fahrer, wenn die Begrenzungsmarkierungen einer Straße unabsichtlich überfahren werden. Beide Systeme gemeinsam verbessern die Verkehrssicherheit, vermindern Stress und helfen teure Strafmandate zu vermeiden.
"Diese neue Technologie entspringt der Opel-Philosophie, das Fahrerlebnis durch unterstützende Systeme zu verbessern, ohne die Handlungsfreiheit des Fahrers einzuschränken", erklärt Opel-Chef Hans Demant.
Unter dem Namen " Opel Eye" wurde die hoch auflösende Kamera mit Weitwinkelobjektiv samt Prozessor von den Opel-/GM-Ingenieuren in Rüsselsheim zusammen mit Spezialisten des Zulieferers Hella entwickelt. Die Kamera, die Schilder und Fahrspurbegrenzungen erkennt, ist, kaum größer als ein Handy. Sie schießt 30 Bilder pro Sekunde, die von zwei Signalprozessoren und mit Hilfe einer GM-spezifischen Software gefiltert und ausgewertet werden. Wenn ein Foto dem Bild eines gespeicherten Verkehrszeichens entspricht, leuchtet ein Warnsignal in der Armaturentafel auf.
Achtung: Neues Tempolimit
Die Verkehrszeichenerkennung kann nicht nur Geschwindigkeits- und Überholverbots-Schilder lesen, sondern auch ihre Aufhebung erkennen. Je nach Lichtsituation fängt das System ab einer Entfernung von 100 Metern an, Schilder zu erkennen und mehrfach zu lesen. Zunächst werden runde Strukturen gesucht, dann über einen Konturenvergleich die Zahlen darin identifiziert.
Das System zeigt immer die wichtigste Information für eine sichere Fahrt zuerst an. Wenn beispielsweise zwei Schilder erkannt werden, die nahe beieinander angebracht sind, hat ein Überholverbotssignal Vorrang vor einem Tempolimit.
Das erkannte Schild wird für einige Sekunden als Symbol im Display in der Mitte zwischen beiden Rundinstrumenten eingeblendet. Auch danach kann es über einen Knopf am Lenkrad vom Fahrer jederzeit wieder abgefragt werden. Aktiviert werden kann die Verkehrszeichenerkennung über den Bordcomputer.
Das "Opel Eye" liefert auch präzisere und aktuellere Informationen als ein Navigationssystem, das Tempolimits gespeichert hat, da die Kamera Geschwindigkeitsbegrenzungen ganz aktuell erkennt, beispielsweise an Baustellen.
Der Prozessor erkennt Verkehrszeichen grenzübergreifend, da sie in den meisten Ländern einheitlich entsprechend der Wiener Konvention gestaltet sind. Dieses 1968 geschlossene Übereinkommen regelt die Gestaltung von Verkehrszeichen in mehr als 80 Ländern.
"Bei der Arbeit mit dem Opel Eye haben wir die Fähigkeiten des Systems eindruckvoll weiterentwickeln können. So haben in Deutschland ja Autobahn-Fahrspuren teilweise unterschiedliche Tempolimits und das Kamera-System ist in der Lage, zuverlässig die jeweils zutreffende zu erkennen", sagt Dr. Christoph Schmidt, Leiter Elektronikentwicklung für den Insignia.
Alarm bei ungewolltem Fahrbahnwechsel: der Spurhalteassistent
Die Assistenzkamera hat auch ein Auge darauf, ob der Fahrer auf Schnellstraßen in der gewählten Spur bleibt und hilft so mit, gefährliche Phänomene wie den so genannten Sekundenschlaf zu bekämpfen. Der Spurhalteassistent wird per Knopfdruck ein- und ausgeschaltet. Ist er aktiv, warnt das System per Gong und Blinksignal im Instrument.
Und das funktioniert so: Der zweite Signalprozessor und die Software filtern ab einer Geschwindigkeit von 50 km/h das Kamerabild auf Strich- und Längsstrukturen und erkennen auf diese Weise die Fahrbahn. Durch spezielle Algorhythmen, die festlegen, wann Alarm gegeben wird und durch das Erkennen von Lenkbewegungen sowie Blinkerbetätigung ist das System fähig, sich nur in Gefahrensituationen zu melden.
"Das sehende Auto, dass den Fahrer vor möglichen Risiken warnt, ist nur der erste Schritt unserer Strategie um Unfällen vorzubeugen", sagt Demant. So arbeite GM Europa auch an einer Kommunikation zwischen Fahrzeugen, bei der die Autos Informationen über Standort und Geschwindigkeit austauschen (siehe V2V). Fahrer können so gewarnt werden, wenn ein anderes Auto in einem toten Winkel fährt, in einem nicht oder schwer einsehbaren Bereich angehalten hat oder auf die selbe Kreuzung zufährt. Derzeit läuft dazu ein Pilotprojekt in Deutschland in Zusammenarbeit mit der hessischen Landesregierung.
Die beiden neuen Assistenzsysteme Verkehrszeichenerkennung ("Traffic Sign Detection") und Spurhalteassistent ("Lane Departure Warning") machen das Opel-Fahren künftig noch komfortabler und sicherer. Sie werden im neuen Opel Insignia als Wunschausstattung angeboten. Gemäß der Opel-Philosophie der Demokratisierung der Technologie werden beide Systeme aber schon bald auch in anderen Modellreihen der Marke Einzug halten. Bereits 2003 hatte Opel als erste Automarke das adaptive Kurven- und Abbiegelicht (AFL) in der Mittelklasse eingeführt und beim Astra die elektronische Dämpferregelung CDC, die zuvor nur in Luxusfahrzeugen und exklusiven Sportautos verfügbar war.
Weitere Informationen von Hans Demant zu diesem Thema im GM Europe Blog "Driving Conversations" http://drivingconversations.com